Fluggesellschaft Lufthansa vorerst vor dem Aus gerettet
Der Weg für einen Einstieg des Staates bei der von München und Frankfurt auch nach Mallorca fliegenden Lufthansa ist frei. Die Aktionäre des Konzerns stimmten am Donnerstag mit einer Mehrheit von 98,04 Prozent für eine Kapitalerhöhung, mit der der Bund mit 20 Prozent bei der Fluggesellschaft einsteigt, wie Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley sagte. Damit schaffen sie die Voraussetzung für ein neun Milliarden Euro schweres Hilfspaket.
Das Paket sieht Stabilisierungsmaßnahmen und Kredite von bis zu 9 Milliarden Euro vor. Der WSF wird Stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro in das Vermögen der Deutschen Lufthansa AG leisten. Außerdem wird er im Wege einer Kapitalerhöhung eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Deutschen Lufthansa AG aufbauen. Dieser Kapitalerhöhung wurde bei der heutigen Hauptversammlung zugestimmt. Ebenso stimmten die Aktionäre für die Einräumung von zwei Umtauschrechten für Teile der Stillen Einlagen. Diese Umtauschrechte sollen einerseits den Bund gegen eine Übernahme der Lufthansa und darüber hinaus die Zinszahlungen für die Stille Einlage absichern. Beide Umtauschrechte können beim Eintritt dieser Bedingungen in jeweils weitere fünf Prozent am Grundkapital der Gesellschaft gewandelt werden. Ergänzt wird das Paket durch einen Kredit in Höhe von bis zu 3 Milliarden Euro unter Beteiligung der KfW und privater Banken.
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG sagt: „Die Entscheidung unserer Aktionäre sichert der Lufthansa eine Perspektive für eine erfolgreiche Zukunft. Im Namen unserer 138.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter danke ich der deutschen Bundesregierung und den Regierungen unserer weiteren Heimatländern für Ihre Bereitschaft, uns zu stabilisieren. Wir Lufthanseaten sind uns unserer Verantwortung bewusst, die bis zu 9 Milliarden so schnell wie möglich an die Steuerzahler zurückzuzahlen.“
Durch den Beschluss der Hauptversammlung ist die Liquidität des Unternehmens nachhaltig gesichert. Die Unternehmen der Lufthansa Group arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Geschäftstätigkeit wieder hochzufahren. So werden die Flugpläne der Airlines in den kommenden Wochen weiter konsequent ausgebaut. Anfang kommender Woche wird der Flugplan für die nächsten Wochen veröffentlicht. Er sieht vor, bis September wieder 90 Prozent aller ursprünglich geplanten Kurzstreckenziele und 70 Prozent aller Langstreckendestinationen in das Programm aufzunehmen.
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