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Prozessionsspinner-Raupen auf Mallorca

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Pinien-Prozessionsspinner

ACHTUNG: Prozessionsspinner-Raupen auf Mallorca sind dieses Jahr noch früher als sonst unterwegs

Vorsicht, die Raupen des Prozessionsspinners (Thaumetopoea pityocampa; spanisch: procesionarias) sind in diesem Jahr früher als üblich aktiv. Seit einigen Wochen verlassen sie ihre Nester in den Kronen der Aleppo-Kiefern (Pinus pinea), um lange Ketten oder „Prozessionen“ zu bilden, bevor sie sich im Boden eingraben. Der Kontakt mit ihren Haaren kann schwere allergische Reaktionen bei Menschen, insbesondere bei Tieren, auslösen.

Luis Núñez vom balearischen Umweltministerium berichtet, dass die Raupen bereits in den Bergen, auf dem Land sowie in Parks und Gärten in Stadtnähe unterwegs sind. Normalerweise erscheinen sie erst Ende Februar oder Anfang März, doch das frühe Auftreten wird auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen und den geringen Niederschlag zurückgeführt.

Selbst ohne direkten Kontakt mit den Schädlingen können ihre kleinen Haare bei windigem Wetter abbrechen und an Kleidung und Schuhen haften bleiben, um sich dann mit Widerhaken in Haut und Schleimhaut zu verfangen – im schlimmsten Fall können sie eingeatmet werden. Schon bei der geringsten Berührung setzen die Haare laut dem Dermatologen Joachim von Rohr von der Clínica Picasso in Palma einen Cocktail aus Nervengiften frei, der allergische und entzündliche Reaktionen hervorruft.

Die unangenehmen Folgen reichen von Juckreiz, Brennen, Rötungen, Quaddeln und geschwollenen, gereizten Augen bis hin zu einem geschwollenen Mund und Atemnot. In seltenen Fällen können schwere allergische Reaktionen oder ein lebensbedrohliches Kreislaufversagen auftreten.

Falls Prozessionsspinner-Raupen auf Ihrem Rucksack krabbeln oder in Ihren Schoß gefallen sind, können Sie versuchen, die Tiere vorsichtig mit einem Stock zu entfernen. Wenn Sie sie versehentlich berührt haben, sollten Sie Ihre Hände sofort mit Wasser abspülen, jedoch nicht reiben. Bei leichten Fällen der oben genannten Symptome gilt als erste Maßnahme, den Juckreiz zu ertragen. Ihre Kleidung sollten Sie gründlich ausschütteln und direkt in die Waschmaschine geben. Hautärzte empfehlen anschließend eine sofortige Dusche und Haarwäsche. Beim Abtrocknen sollten Sie darauf achten, sich nur abzutupfen, um keine weiteren Nesselhaare zu brechen.

Bei milderen Verläufen sollten die Symptome innerhalb weniger Stunden nachlassen, während sie bei schwereren Fällen bis zu zehn Tage anhalten können. Wenn die Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht ausreichen, sich die Rötungen ausbreiten oder Schwellungen an den Augen oder anderen Bereichen auftreten, sollten Sie einen Facharzt oder die Notaufnahme aufsuchen. Dort werden Ihnen kortisonhaltige Salben, Cremes oder Augentropfen verschrieben. Auch Antihistaminika (Antiallergika-Tabletten) können gegen starken Juckreiz helfen, wie von Beatriz Bartolomé, Hautärztin im Krankenhaus in Inca, empfohlen, beispielsweise Cetirizin.

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