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Aktiv-Urlaub in Spanien

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Foto: (c) Spain-Tour

Immer weniger Menschen wollen ihren Urlaub nur noch faul am Strand verbringen. Stattdessen suchen sie Abwechslung und Bewegung, Sportliches und Abenteuerliches in der freien Natur. Wandern, Windsurfen, Segeln, Tauchen, Klettern oder Radfahren gehören zu den beliebtesten Aktivitäten der Spanienreisenden. Aber auch Abenteuersportarten wie Paragliding, Rafting, Canyoning oder die Erkundung von Höhlen sind immer öfter gefragt. Vom Grünen Norden bis in den sonnenverwöhnten Süden, an den Stränden des Mittelmeeres oder des Atlantiks und Kantabrischen Meeres sowie in deren Hinterland gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten des Aktivurlaubs. Einige wollen wir im Folgenden vorstellen.

Aktiv im Wasser

Mit fast 8.000 km Küsten, mehr als 320 Sporthäfen und 25 Wassersportstationen ist Spanien geradezu ein Paradies für alle Aktivitäten am und im Wasser. Segeln, Windsurfen, Wasserski, Jetski oder Parasailing, kaum ein Wunsch bleibt an den spanischen Küsten des Festlandes, auf den Balearen oder Kanaren unerfüllt. Die Küsten Spaniens auf eine ganz besondere Art kennenlernen, kann man beim Tauchen. Eine Reihe der spanischen Meeresgründe stehen aufgrund ihres biologischen und ökologischen Reichtums als Meeresreservate unter Schutz. Um ihre Schönheit kennenzulernen, sind in einigen von ihnen jedoch auch sportliche Aktivitäten wie das Tauchen gegen Vorlage eines offiziellen Tauchscheins und einer Genehmigung erlaubt. Eines der schönsten Tauchgebiete ist die Unterwasserwelt des andalusischen Naturparks Cabo de Gata – Nijár, von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Mehr als tausend hier auf dem Meeresgrund vorkommende Tier- und Pflanzenarten, eine hervorragende Unterwassersicht und ganzjährige angenehme Wassertemperaturen locken zu Tauchgängen. Erdspalten und Höhlen, zahlreiche Unterwassergrotten und die am besten erhaltenen Seegraswiesen der Mittelmeerküste sind weitere Highlights. Zahlreiche Tauchclubs führen Tauchgänge durch und bieten Kurse an. Für unbegleitete Tauchgänge wird eine Genehmigung vom andalusischen Umweltministerium benötigt. Weitere hervorragende Tauchgebiete und Meeresreservate in Spanien finden sich auf den Balearen und Kanaren, an der Costa Brava mit den Medes-Inseln, an der Küste von Murcia mit dem Cabo de Palos und den Hormigas-Inseln. Vielen noch unbekannt sind die Tabarca-Insel vor Alicante , die Columbretes-Inseln vor der Costa del Azahar, oder die Küste der Enklave Melilla. Und nicht zu vergessen die Gewässer der Rias Baixas und Altas in Galicien mit den von den Römern als „Inseln der Götter“ bezeichneten Cies-Inseln.

Aber nicht nur die Küsten selbst locken Aktivtouristen in Spanien zum Wassersport. Im Inland gibt es zahlreiche Flüsse und Seen mit einem breiten Angebot. Der längste Fluss Spaniens, der Ebro, schlängelt sich in seinem Oberlauf in der Provinz Burgos durch eine gewaltige Schlucht. Sie ist geprägt durch schroffe Felswände und eine von Höhlen durchdrungene Karstlandschaft. Zwei Klimazonen sind verantwortlich für den Abwechslungsreichtum ihrer Pflanzenwelt, die zum einen charakterisiert ist vom atlantischen Klima der nur 80 km entfernten kantabrischen Küste, zum anderen durch mediterrane Einflüsse aus dem Süden und Osten. Die kleinen pittoresken Steindörfer der Region, durch die, wie im Falle von Orbanejo del Castillo, Wasserfälle und rauschende Bergbäche fließen, sind Ausgangspunkt, um die Gegend per Pedes, Rad oder auf dem Rücken eines Pferdes zu erkunden. Hier entlang führt der große Fernwanderweg GR 99 des Ebro, der dem Verlauf des Flusses von seiner Quelle in Kantabrien bis zum Mündungsdelta am Mittelmeer folgt. Der Fluss selbst lässt sich per Kanu-Rafting erobern, die etwas abgemilderte Art des Rafting im Wildwasser. Im Neopren-Anzug gut vor der Kühle des Wassers geschützt, lässt es sich zum großen Teil gemütlich paddeln, die Natur genießen und hinaufblicken zu den zahlreichen Kolonien von Greifvögeln, die in den Felswänden nisten. Immer wieder aber heißt es, aufzupassen. Denn der Fluss besitzt hier oben auch die ein oder andere Stromschnelle, durch die man mit einigem Geschick hindurch gelangen muss. Viel mehr Mut braucht es da schon auf den Wildwasserflüssen im Norden, die Paradiese für echte Raftingfans sind: Der Río Sella etwa nahe den Picos de Europa in Asturien. Oder weiter nordöstlich in den Pyrenäen Aragons, wo der Río Gallego oder der Ara die wagemutigen Raftingfreunde erwarten.

Aktiv auf dem Land und tief unter der Erde

In Aragon liegen auch die Eldorados für begeisterte Kletterer. Wie riesige Nadeln mit abgerundeten Köpfen stechen die rotbraunen Felsen der Mallos de Riglos aus der Landschaft etwa 50 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Huesca hervor. An den glatten, bis zu 300 Meter hohen schwindelerregenden Wänden dieser besonderen geologischen Formationen erproben sich vor allem Freikletterer. Die Felswände sind aber auch Zufluchtsorte für Adler und Geier, die hier majestätisch über den Köpfen der Kletterer in den Lüften kreisen. Ebenso zwischen Felsen liegt ganz in der Nähe mit der Burg Loarre eine der beeindruckenden Burgen Spaniens. Hier drehte Ridley Scott Szenen seines Films „Königreich der Himmel“. Weitere beliebte Gebiete für Anhänger des Klettersports findet man darüber hinaus in Katalonien, vor allem im Montserrat-Gebirge und im Hinterland der Costa Daurada, unweit der Costa Blanca in der Provinz Alicante, auf Mallorca, Teneriffa und Gran Canaria, in Andalusien und Kastilien. In der Mancha Kastiliens beeindrucken vor allem die Felswände der Schlucht des Río Júcar bei Cuenca. Und nicht zu vergessen, die gigantischen Schluchten der Sierra de Guara in Aragón.

Letztere präsentiert sich als eine trockene Karstlandschaft mit

Steineichenwäldern, Olivenhainen, Weinfeldern und einsamen Dörfern. Charakteristisch sind die schroffen, bizarren Kalksteinformationen, in die die vier Hauptflüsse der Region – Alcandre, Mascún, Isuala und Vero – im Verlauf von Millionen von Jahren tiefe Canyons eingeschnitten haben. Um diese von oben verborgene Welt kennenzulernen, zieht es Abenteuerlustige mit Neopren-Anzug und Sturzhelm versehen, angeseilt hinab in die Tiefen der Schluchten. Die Sierra de Guara wurde mittlerweile zum beliebtesten Gebiet Spaniens für die Ausübung des Canyoning oder Schluchtenwanderns.

Noch tiefer hinab in den Bauch der Erde geht es für Hobby-Speläologen. Die abenteuerliche Erkundung von Höhlen ist besonders in Kantabrien mit seinem riesigen Netz von mehr als 6.500 Höhlen eine unvergessliche Urlaubserfahrung. Ausgestattet mit einem speziellen Anzug, festen Stiefeln, mit Helm, Sicherheitsgurten, Stirnlampe und Seilen taucht man ein in die Welt der Stille und Dunkelheit. Nur der stete Laut der Tropfen, die von den Wänden und Decken herunterfallen, begleitet die Höhlenwanderer. Dann erschließt sich das, was die Bildhauerin Natur in vielen Jahren geschaffen hat. Wie Kunstwerke sehen sie aus, die zahlreichen Stalaktiten und Stalakmiten, die Kristalle aus Aragonit und Kalzit, die „Perlennester“, Büschel, Rosetten oder Erbsensteine aus Kristall.

www.elsoplao.es

Außergewöhnliche Formationen von der Natur geschaffen, findet der Aktivtourist auch oberirdisch, beispielsweise in den Bardenas Reales. Diese bizarre Felsenlandschaft mit trockenen Schluchten und öden staubigen Weiten ist der „wilde Westen“ Navarras. Diese ungewöhnliche Mond-Landschaft, die durch die Erosion aus Wind und Wasser in Jahrtausenden entstand, ihre Schluchten, Hochebenen, Erdpyramiden und viele einzeln dastehenden Felsen mit den erstaunlichsten Formen, lässt sich wunderbar mit dem Mountainbike durchqueren. Es gibt zahlreiche ausgeschilderte Routen für Radtouren und natürlich auch Wanderungen oder Ausflüge per Pferd.

www.turismo.navarra.es

Für einen Urlaub zu Pferd bieten sich fast alle Regionen Spaniens nebst den Balearen an. Menorca beispielsweise besitzt sogar eine eigene Pferderasse. Pferdeliebhaber können nicht nur sie und die zahlreichen Inselfeste kennenlernen, bei denen das Pferd im Mittelpunkt steht, sondern auch die vielen Möglichkeiten für Reiterurlaub. Ausflüge auf dem erst 2010 eingeweihten geschichtsträchtigen Wanderweg Cami de Cavalls, dem Pferdeweg, bieten eine herrliche Gelegenheit, die kleine Schwester Mallorcas auf sportlich aktive und sehr traditionelle Weise kennenzulernen.

Aktiv in der Luft

An drei Seiten vom Meer umgeben und mit zahlreichen Bergen und Höhenzügen hinter der Schweiz das zweitgebirgigste Land Europas, bietet sich überall die Möglichkeit zum „Abheben“. Ob bei einer gemütlichen Fahrt im Heißluftballon über Landschaften und urige Dörfer hinweg oder als Paraglider von einem Berg hinab über grüne Täler oder entlang der Meeresküste zu schweben. Es gibt zahlreiche Anbieter in ganz Spanien, mit denen solche Erlebnisse in der Luft in einen Urlaub eingebunden werden können. So kann man beispielsweise im Heißluftballon über die Städte des UNESCO-Weltkulturerbes wie Cuenca, Avila oder Segovia hinweg gleiten. Völlig losgelöst von allem schaut man hinab auf die Alhambra und in die schmalen Gassen des Albaícin von Granada. Zum Greifen nahe scheinen die Bergriesen der Sierra Nevada zu sein, mit dem über 3.000 m hohen Gipfel des Mulhacen oder des Valeta. Die Schluchten und Täler, Bäche und Wasserfälle des Nationalparks Sierra Nevada, und die kleinen weißen Dörfer seiner Ausläufer, der angrenzenden Alpujarras, genießt man auf eine ganz besondere Art per Gleitschirm oder Paraglider.

Viele weitere Ideen zum Aktivtourismus in Spanien und detaillierte Infos sowie weiterführende Links zu den einzelnen Regionen und Aktivitäten findet man unter:

www.spain.info

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