Start Magazin Weltkulturerbe Falknerei auf Mallorca

Weltkulturerbe Falknerei auf Mallorca

3941
0
TEILEN
Bild: (c) Andrew Butko. Lizenziert unter GFDL 1.3 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ab_bird_012.JPG#mediaviewer/File:Ab_bird_012.JPG

Die Falknerei wurde neben Spanien in zehn weiteren Staaten, unter anderem in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko, der Mongolei, Katar und Syrien, als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Unter Falknerei oder Beizjagd versteht man die Kunst, Greifvögel zu züchten, zähmen, abzutragen und zu heilen. Sie ist eine ökologische Jagdart, die auf Waffen verzichtet und die Natur respektiert. Allein Geduld und Wissen, das über Jahrhunderte hinweg tradiert wurde, sind für die erfolgreiche Beizjagd von Nöten.

Sie ist selektiv, lautlos und rückstandsfrei und lässt niemals krankes oder verletztes Wild zurück. Deshalb wird sie häufig an Orten ausgeübt, an denen die Jagd normalerweise ruht, wie zum Beispiel auf Friedhöfen, in städtischen Parkanlagen oder auf Flugplätzen.

Eine denkwürdige Anekdote der Falknerei bezieht sich auf den Malteser Falken, den Kaiser Karl V. im Jahr 1530 als jährliches Tribut für die Abtretung der Insel Malta an den Ritterorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und Malta‘, kurz Malteser-Orden, forderte. Jedes Jahr am 1. November erhielt der spanische Herrscher einen Malteser Falken, bis zum Jahr 1798, als Napoleon die Ritter auswies.

Vor fünf Jahren, im Jahr 2005 griff der Malteser Orden die alte Tradition wieder auf und übergab einen Malteser Falken an König Juan Carlos. Auf Mallorca wurden im Jahr 2010 fünf Falken eingesetzt um Passagierflugzeuge vor dem gefürchteten Vogelschlag zu schützen. Die Tiere wurden über dem Flughafengelände „auf Patrouille“ geschickt. Kleinere Vögel ergreifen beim Anblick der Greifvögel die Flucht. Im Mai 2010 war es nach schweren Regenfällen in der Nähe des Flughafens zu Überschwemmungen gekommen. Die darauf folgende Stechmückenplage hatte tausende Singvögel angelockt, die eine Gefahr für den Flugverkehr darstellten.

© Mallorca-OK

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.