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Verbot neuer Pools auf Mallorca

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Hotels Mallorca
Bild: Adobe-Stock

Umweltschützer setzen sich dafür ein, dass keine neuen Swimmingpools auf Mallorca gebaut werden dürfen – dies betrifft die Situation bezüglich der Wasserressourcen

Vor dem Hintergrund der drohenden Trockenheitswarnstufe auf Mallorca hat der Umweltschutzverband Gob ein Verbot für den Bau neuer Swimmingpools gefordert. Laut der Gob-Vorsitzenden Margalida Ramis ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Situation auf den Balearen ähnlich dramatisch wird wie in Katalonien, wo Anfang Februar der Wassernotstand ausgerufen wurde. Sowohl auf dem Land als auch in städtischen Gebieten sollte der Bau von Pools untersagt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Umweltaktivistin.

Die Wasserstände auf den Balearen lagen zuletzt bei 54 Prozent, wie aus den Statistiken des balearischen Wasserwirtschaftsamts für Januar hervorgeht, die am Sonntag (11.2.) veröffentlicht wurden. Dies entspricht einem Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vormonat. Dennoch gilt auf ganz Mallorca weiterhin die Vorwarnstufe aufgrund von Trockenheit, obwohl sich die Wasserstände auf der größten Baleareninsel von 54 auf 56 Prozent leicht erholt haben. Trotz einer leichten Verschlechterung der Situation auf Menorca und Ibiza liegen die Werte insgesamt leicht über denen des Vorjahresmonats, so die Landesregierung, die vermutlich kaum auf die Forderungen des Gob eingehen wird.

Auch wenn die Situation der Wasserressourcen auf den Balearen außer auf Formentera noch im akzeptablen Rahmen liegt, betont Ramis die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnahmen, bevor die Lage kritisch wird. Andernfalls blieben nur noch „Notfallmaßnahmen“ wie in Katalonien oder Andalusien. Während es den Hoteliers in der Hochsaison nicht zugemutet werden könne, ihre Hotelpools nicht zu füllen, sei dies bei Privathaushalten sehr wohl möglich. Ramis verweist erneut auf die große Abhängigkeit der Balearen vom Tourismus und die damit verbundene saisonale Verdopplung der Einwohnerzahl.

Die sichtbarsten Indikatoren für die Wasserversorgung sind die Stauseen Cúber und Gorg Blau in der Serra de Tramuntana, die jedoch nur etwa acht Prozent des Wassermixes auf Mallorca ausmachen. Laut Angaben der Stadtwerke Emaya vom 5. Februar liegen die Wasserstände dort knapp bei 43 Prozent.

Mallorca hat bereits in den 90er-Jahren aus der Wasserknappheit gelernt. In der „Operación Barco“ wurden von 1995 bis 1997 17 Millionen Kubikmeter – 17 Milliarden Liter – Wasser auf die Insel transportiert. Die Landesregierung förderte daraufhin den Bau von Entsalzungsanlagen und erschloss die bis dahin ungenutzte Sa-Costera-Quelle an der Nordküste, die direkt ins Meer floss.

Es gilt als noch wichtiger, Wasserverschwendung zu verhindern – immer noch gehen mehr als 20 Prozent durch Lecks verloren – und verantwortungsvoller mit der Wasserressource umzugehen. Die Wasserwirtschaft ist daher einer der Schwerpunkte bei der Verwendung der Einnahmen aus der Touristensteuer.

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