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Ticketsteuer: Mallorca-Flüge werden ab Mai teurer

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Flughafen Mallorca wird saniert
Bild: Adobe

Ab Mai 2024 werden die Flüge nach Mallorca aufgrund einer erhöhten Ticketsteuer teurer

Ab Mai erwarten Mallorca-Reisende höhere Flugpreise aufgrund einer Anhebung der Ticketsteuer für Passagiere, die von deutschen Flughäfen abfliegen. Diese Erhöhung ist Teil eines Maßnahmenpakets der Bundesregierung, das darauf abzielt, nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts Milliardenlücken im Haushalt zu schließen. Das Kabinett hat diesen Schritt am Montag eingeleitet und nun liegt es beim Bundestag, darüber zu entscheiden.

Genau genommen wird die Ticketsteuer am 1. Mai um beinahe 20 Prozent erhöht. Abhängig von der Flugdistanz beläuft sie sich dann auf 15,53 bis 70,83 Euro pro Fluggast. Diese Steuer betrifft alle Passagiere, die von deutschen Flughäfen abfliegen. Die Erhöhungen müssen zwar von den Fluggesellschaften gezahlt werden, jedoch können sie diese Kosten an die Passagiere weitergeben.

Die Bundesregierung erwartet ausdrücklich, dass die Kosten für Flugreisen steigen werden. Im Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes betont die Ampelkoalition, dass die zu erwartende Weitergabe der Steuer auf die Flugpreise direkte Auswirkungen auf die individuellen Flugkosten haben wird. Besonders bei sogenannten Billigflügen könnte die Steuer einen bedeutenden Anteil des Gesamtpreises ausmachen.

Ab dem 1. Mai tritt die Steuer in Kraft. Reisen, für die bereits Tickets erworben wurden, dürften von dieser Erhöhung ausgenommen sein, da es rechtlich wohl kompliziert wäre, nachträglich eine höhere Steuer zu erheben. Es bleibt unsicher, ob die Fluggesellschaften die höheren Steuern auf alle Flugverbindungen gleichermaßen übertragen werden. Der Wettbewerbsdruck, insbesondere bei innereuropäischen Flügen, ist hoch – höher als bei Interkontinentalverbindungen.

Durch die erhöhte Ticketsteuer erwartet die Regierung in diesem Jahr zusätzliche Steuereinnahmen von etwa 400 Millionen Euro. Für die kommenden Jahre prognostiziert sie Mehreinnahmen von 580 Millionen Euro.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hat die Erhöhung kritisiert. Präsident Jost Lammers betonte, dass die Belastung des Luftverkehrs mit staatlichen Standortkosten in Deutschland bereits heute im europäischen Vergleich am höchsten sei. Er wies darauf hin, dass die massive Anhebung der Luftverkehrsteuer im Jahr 2020 dazu geführt habe, dass Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bei der Erholung nach der Coronapandemie deutlich zurückgeblieben sei. Das Angebot an Direktverbindungen aus Deutschland ins europäische Ausland sei bereits jetzt deutlich geringer als anderswo.

Ursprünglich wurde innerhalb der Bundesregierung die Möglichkeit einer nationalen Kerosinsteuer geprüft. Das im kommerziellen Luftverkehr genutzte Kerosin war von der Energiesteuer befreit. Allerdings wurde von der Idee einer Kerosinsteuer Abstand genommen, da diese einseitig die nationalen Fluggesellschaften belastet hätte, was die Ampelkoalition dazu bewog, davon abzurücken.

Die Bundesregierung plant, durch eine Überarbeitung des Absenkungsmechanismus der Ticketsteuer zusätzliche Einnahmen in Höhe von 45 Millionen Euro zu generieren. Bisher wurde der Steuersatz reduziert, wenn der Bund einen festgelegten Betrag aus dem Verkauf von Emissionsberechtigungen für den Luftverkehr erzielte. Dieser Betrag wird nun angehoben, um sicherzustellen, dass der Steuersatz bei steigenden Preisen für Zertifikate nicht fortlaufend gesenkt werden muss. Stattdessen bleibt mehr Geld beim Bund.

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