Start News Lokales Schwurgericht auf Mallorca befindet Rentner für schuldig

Schwurgericht auf Mallorca befindet Rentner für schuldig

318
0
TEILEN
Gericht Spanien
Bild: Adobe-Stock

Einbrecher erschossen: Schöffen sprechen 83-jährigen Todesschützen aus Porreres schuldig

Etwa zehn Tage nach Beginn des Gerichtsverfahrens auf Mallorca haben die Schöffen entschieden, dass der 83-jährige Pau R. schuldig des Totschlags an Fredy E. ist. Das Urteil am Landgericht Palma wurde mit einer knappen Mehrheit von fünf zu vier Stimmen vergeben.

Pau R. wurde angeklagt, im Februar 2018 als Folge eines Einbruchs in sein Haus in Porreres einen der Einbrecher mit einem Jagdgewehr erschossen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten für Pau R. gefordert. Das genaue Strafmaß soll in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. Gleichzeitig haben sich die Schöffen mit überwältigender Mehrheit – acht Stimmen gegen eine – dafür ausgesprochen, sich bei der Zentralregierung in Madrid für eine Begnadigung des Angeklagten einzusetzen.

Der Prozess auf Mallorca erregte großes Interesse in der Bevölkerung, nicht zuletzt aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Angeklagten und der Umstände des Falles. Im Februar 2018 waren Pau R. und seine Frau Opfer eines Einbruchs in ihrem Haus in Porreres geworden. Die Einbrecher hatten offenbar vermutet, dass das Ehepaar eine beträchtliche Geldsumme in einem Safe aufbewahrte. Obwohl sich dieser Verdacht als falsch erwies, hinderte dies die beiden Einbrecher nicht daran, im Haus nach Wertsachen zu suchen.

Pau R. griff nach einem unbeaufsichtigten Augenblick zu seinem Jagdgewehr, um die Einbrecher zu vertreiben. Die Täter zeigten sich jedoch wenig beeindruckt von der Waffe und stürzten sich auf den älteren Mann. In diesem Augenblick feuerte Pau R. das Gewehr ab und traf Fredy E. im Bauch. Kurz darauf erlag der Einbrecher seinen Schussverletzungen.

Im Rahmen der polizeilichen Untersuchungen wurden einige Tage nach dem Vorfall der zweite Einbrecher, der Bruder von Fredy E., sowie die beiden mutmaßlichen Drahtzieher des gescheiterten Raubüberfalls festgenommen. Gegen diese drei Männer soll in der Folge ein Gerichtsverfahren eingeleitet werden. Die Staatsanwaltschaft hat bereits beantragt, dass die beiden mutmaßlichen Rädelsführer jeweils zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und der Bruder des Verstorbenen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt werden.

Das ist auch interessant


HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.