Verkehrsfreundliche Politik auf Mallorca: Erweiterung der Ringautobahn geplant
Eine radikale Kursänderung in der Verkehrspolitik auf Mallorca: Mit dem Machtwechsel im Inselrat vom Linksbündnis zum konservativ-rechten Bündnis PP-Vox verschieben sich die verkehrspolitischen Prioritäten auf der Insel. Das Auto erhält wieder eine höhere Bedeutung. Laut Aussagen von Fernando Rubio (PP), dem Mobilitätsdezernenten des Inselrats, ist geplant, der chronisch überlasteten Ringautobahn Ma-20 in Palma zusätzliche Fahrspuren hinzuzufügen.
Zuerst erklärte Rubio dem regionalen Sender IB3, dass an zwei Abschnitten der Via de Cintura, die rings um Palma verläuft, zusätzlicher Raum für Autos geschaffen werden soll. Zum einen ist vorgesehen, den Abschnitt unterhalb des Kreisverkehrs Can Blau, von dem aus die Schnellstraße Ma-15 in Richtung Manacor führt, auf drei Fahrspuren zu erweitern. Derzeit endet der dreispurige Abschnitt an der Ausfahrt zum Kreisverkehr.
Der Abschnitt zwischen der Einmündung der Ma-13 von Richtung Inca und der Ausfahrt Valldemossa der Ringautobahn soll eine vierte Fahrspur erhalten. Dieser Abschnitt ist gleichzeitig der am stärksten befahrene Teil der Ringautobahn. Schon während der vorherigen Legislaturperiode unter der Linksregierung wurde die Einfädelungsspur von der Ma-13 auf die Ma-20 verlängert, und zwar um mehrere Hundert Meter bis zur Höhe des Schwimmbads Son Hugo. Dies geschah, um den täglichen Stau an der Einmündung aus Richtung Inca zu reduzieren.
Die Ankündigungen von Rubio stießen insbesondere bei der regionalen Ökopartei Més auf Kritik. Jaume Alzamora, der Sprecher im Inselrat, bemängelte, dass die Erweiterung der Ringautobahn die Rückkehr zu einem „flächenfressenden Modell“ bedeute, das die Verkehrsprobleme auf der Insel nicht löse. Im Gegenteil: Ein Ausbau verstärke einmal mehr den Individualverkehr.
