Reine Verschwendung: Auf Mallorca verdunsten jedes Jahr sechs Milliarden Liter Wasser aus den Pools
Eine neue Studie der Balearen-Universität zeigt, dass jedes Jahr rund sechs Milliarden Liter Wasser allein durch Verdunstung in den Pools auf Mallorca und den Nachbarinseln verloren gehen. Enrique Morán, der leitende Forscher des Projekts, betont, dass diese Zahl noch nicht einmal mögliche Lecks oder Neubefüllungen berücksichtigt.
Bereits im Jahr 2015 führte Morán gemeinsam mit Kollegen eine ähnliche Studie durch, deren Daten er nun aktualisiert hat. Die Anzahl der Privatpools auf den Inseln ist seitdem stark gestiegen, mit etwa 1.600 neuen Pools pro Jahr. Während im Jahr 2015 etwa 62.599 Pools im Kataster-Register verzeichnet waren, sind es heute mehr als 75.700. Seit 2006 ist die Anzahl der Schwimmbecken um 61 Prozent gestiegen, mit etwa 29.000 neuen Pools innerhalb von 18 Jahren. Auf den Balearen ist die Pool-Dichte kaum mit einer anderen Region Europas vergleichbar.
Die von der Balearen-Universität ermittelten Wasserverluste stehen im Widerspruch zu den Angaben von Unternehmen, die am Poolbau beteiligt sind. Laut dem Verband CLIQIB wird in touristischen Pools auf den Balearen weniger als eine Milliarde Liter pro Saison erneuert. Die Branche lehnt strenge Wassereinsparungsmaßnahmen ab und betont stattdessen die Wichtigkeit der Instandhaltung, um Lecks zu vermeiden.
Morán hält dagegen, dass sechsmal mehr Wasser durch Verdunstung verloren geht als von der Branche behauptet wird. Obwohl Pools nicht den größten Anteil am Gesamtwasserverbrauch der Inseln haben, betont er, dass es wichtig ist zu bedenken, dass ein Pool auf 16 Einwohner kommt. Angesichts der Wasserknappheit sei es wichtig, zu überlegen, ob die hohe Anzahl von Pools wirklich nachhaltig ist. Eine mögliche Lösung wäre, die Preise für die Nutzung nicht lebenswichtigen Wassers zu erhöhen.
