Überbuchung in den Sportboothäfen von Mallorca: Es dauert 20 Jahre, bis man einen Liegeplatz bekommt
Liegeplätze für private Boote und Yachten sind auf Mallorca bekanntlich knapp. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Yachthafen von Port de Pollença, wo die Nachfrage das Angebot fast um das Doppelte übertrifft. Derzeit liegen der Hafenverwaltung knapp 900 Anträge für einen der insgesamt 500 Plätze vor. Besonders bedenklich ist, dass der Erste auf der Warteliste bereits vor 20 Jahren seinen Antrag gestellt hatte.
Die Alternativen für diejenigen, die auf einen Liegeplatz warten, sind alles andere als verlockend. Entweder sucht man sein Glück in einem anderen Hafen oder legt die Yacht an einer Boje außerhalb der schützenden Molen und Kaimauern an. Für Besitzer von kleineren Booten besteht auch die Möglichkeit, diese auf einem Anhänger, genannt Trailer, zu transportieren, vorausgesetzt man besitzt ein ausreichend großes Grundstück oder eine geräumige Garage, um das Boot dort zu parken.
Der akute Mangel an Liegeplätzen in Port de Pollença hat dazu geführt, dass die Zahl illegaler Festmacher-Bojen in der nördlichsten Bucht der Insel, insbesondere in den Sommermonaten, stark zugenommen hat. Dabei werden Bojen ohne jegliche Genehmigung an im Meer versenkten Betonklötzen befestigt, zum Ärger von Umweltschützern.
Der balearische Umweltschutzverband GOB hat mehrmals darauf hingewiesen, dass diese Art von selbstgemachten Ankerplätzen negative Auswirkungen auf die unter Naturschutz stehenden Seegraswiesen am Meeresboden hat. Der Verband hat die Gemeinde in Pollença aufgefordert, die illegalen Verankerungspunkte zu beseitigen.
Im vergangenen November hatte die Landesregierung angekündigt, 160 zusätzliche Liegeplätze im Hafen auszuweisen, allerdings nur für Boote mit einer Länge zwischen vier und fünf Metern.