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Klimaschützer wollen Mallorca-Urlaub verbieten

2004
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Hitze-Alarm
Volle Strände bei der Hitze auf Mallorca

Klimaschützer wollen uns den Malle-Urlaub verbieten

Sonne, Sand, Sangria – was die meisten Deutschen lieben, könnte jetzt auf der Kippe stehen. Denn wenn es nach Mallorcas Klima-Aktivisten ginge, sollten Urlauber der Urlaubsinsel künftig fern bleiben. Die vielen Urlauber seien eine gigantische Klimabelastung für die Insel, deswegen soll der Massentourismus drastisch eingeschränkt werden, fordern die Aktivisten.

Ein Trip zum Ballermann ist für viele von uns jährliches Pflichtprogramm. Das 17. Bundesland ist mit Abstand das beliebteste Reiseziel, allein in den Monaten Juli und August 2022 pilgerten über eine Million Deutsche auf die balearische Insel. Doch nicht nur wir sind verliebt, auch die Insulaner stehen auf uns, denn: Mallorca lebt vom Tourismus und niemand lässt so viel Geld bei den Spaniern, wie die Deutschen. Der romantischen Liebesbeziehung könnte jedoch schon bald das Aus drohen, berichtet zumindest die spanische Zeitung „Ultima Hora“.

Für diese Schreckensvorstellung gesorgt hat die „Assemblea Ciutadana pel Clima“, eine Art Klimaversammlung der lokalen Stadtverwaltung. Die 60 Mitglieder wollen der wachsenden Klimabelastung ihres zu Hauses ein Ende setzen und holen mit dem regulierenden Beil aus. Erstes Opfer: Die Urlauber. „40 Prozent der Emissionen auf den Balearen entstehen durch den Verkehr. Auf diesem Gebiet wurden viele Vorschläge erarbeitet. Der wichtigste ist wohl, die Zahl der Besucher auf den Inseln zu begrenzen, sei es auf dem Luft- oder dem Seeweg“, erklärte Pau de Vilchez, Professor an der Universität der Balearen und Mitbegründer des Vorschlags, gegenüber der Zeitung.

Was sich im ersten Moment wie ein schlechter Scherz anhört, ist bitterer Ernst. Über die Beschränkung des Massentourismus ließe sich laut Klimaversammlung nämlich gleich doppelt sparen: Zum einen durch den Wegfall von An- und Abreise, zum anderen jene, die durch die Urlauber auf der Insel verursacht werden. Das Argument des „Wirtschaftsfaktors Tourismus“ will de Vilchez nicht gelten lassen. „Mit dem Klimawandel ändert sich alles. Es wird unerträglich heiß, der steigende Meeresspiegel verschlingt die Strände, es gibt riesige Waldbrände“.

Hopfen und Malz ist für die Fans vom Bierkönig, goldenen Stränden und Mittelmeer-Atmosphäre aber noch nicht verloren. Die Regierung der Balearen und der Inselrat müssen sich vorerst noch mit dem brisanten Vorschlag auseinandersetzen und die politischen Vor- und Nachteile austarieren. Vor allem aber ist das Konzept der „Assemblea Ciutadana pel Clima“ ein wichtiger Teil der Wahlkampagne und soll dabei helfen, wichtige Stimmen für das Superwahljahr 2023 zu generieren. Am 28. Mai werden sowohl die Städte- und Gemeindevertretungen als auch der Inselrat und das Balearen-Parlament für die kommenden vier Jahre gewählt. Bis es zu möglichen Schutzmaßnahmen kommt, wird also noch viel Zeit vergehen. Bis dahin können wir weiterhin die Seele in der gleißenden Sonne baumeln lassen.

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