Jetzt geht es der illegalen Ferienvermietung an den Kragen: solche Wohnungen sollen dem normalen Wohnungsmarkt zugeführt werden
Die Pläne der neuen konservativen Regierung von Mallorca und den umliegenden Inseln im Kampf gegen die Wohnungsnot sind offenbar weitreichender, als bisher bekannt war. Laut Informationen spanischer Medien plant die Regierung, illegale Ferienimmobilien auf den Markt zu bringen, um die Mietpreise zu senken.
Demnach müssen Personen, denen nachgewiesen wird, dass sie Wohnungen oder Häuser illegal an Touristen vermietet haben, diese künftig an Einheimische vermieten und zusätzlich Bußgelder zahlen. Das entsprechende Dekret, das diese Maßnahme enthält, wurde am Montag vom Kabinett verabschiedet.
Um der angespannten Lage entgegenzuwirken, plant die Regierung auch, unvollendete Bauprojekte, die aufgrund von Firmeninsolvenzen nicht abgeschlossen wurden, dennoch fertigzustellen. Allerdings betonte die balearische Wohnungsbauministerin Marta Vidal (Volkspartei PP), dass dies nicht als Amnestie für insolvente Unternehmen angesehen werden sollte.
Auch das sogenannte „Cohousing“ soll in Zukunft erlaubt sein. Unter Cohousing versteht man eine geplante Wohnform, bei der private Wohnungen durch Gemeinschaftseinrichtungen ergänzt werden. Ebenso wird die Möglichkeit des „Co-Living“ eingeführt, wobei es sich um gemeinschaftliches Wohnen auf Zeit handelt, oft in städtischen Gebieten. Der Hauptunterschied zum Cohousing besteht darin, dass beim Co-Living normalerweise ganze Wohnhäuser im Besitz der Eigentümer sind, während beim Cohousing private Wohnungen Teil einer gemeinschaftlichen Anlage sind. Co-Living wird in der Regel von einem Betreiber in größeren Immobilien organisiert.
Bereits vor einigen Wochen wurden folgende Maßnahmen bekanntgegeben: Es wird erleichtert, Geschäfte in Wohnungen umzuwandeln, ebenso wird die Möglichkeit geschaffen, große Wohnungen in kleinere Einheiten aufzuteilen. Zudem wird in bestimmten Stadtteilen der Hauptstadt Palma zukünftig höher und mit einer höheren Bevölkerungsdichte gebaut werden können. Diese Maßnahmen wurden aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Mietpreise, insbesondere in Palma aufgrund der hohen Nachfrage, ergriffen.
