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EU könnte Geld für defektes Müllsystem in Palma zurück fordern

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Das unterirdische Müllentsorgungssystem der Inselhauptstadt Palma de Mallorca funktioniert schon lange nicht mehr. Was anfänglich als Revolution in Palmas Altstadt gefeiert wurde entwickelte sich zur Katastrophe. Schon seit langem ist die Anlage außer Betrieb.

Die Rohre durchziehen die Altstadt von Palma de Mallorca auf 13 Kilometen Länge. Das ursprünglich mit 18 Millionen Euro Installationskosten veranschlagte System kostete den Steuerzahler am Ende 27 Millionen Euro, von denen die EU 12 Millionen Euro übernahm.

Die Müllschlucker in der Innenstadt werden aber noch mindestens ein Jahr stehen bleiben. Sie sollen als Beweismittel in einem Gerichtsprozess dienen. Die Stadtwerke Emaya haben angekündigt, Klage gegen das Unternehmen Envac Iberia einzureichen, welches das Müllsystem von 1998 bis 2002 installiert hat. Emaya zufolge wurde dabei ungeeignetes Material verwendet, was von Anfang an zu Problemen im unterirdischen Rohrsystem geführt und dieses im Mai 2012 endgültig lahmgelegt habe.

Jetzt könnte weiterer Ärger für die Stadt Palma de Mallorca drohen, denn einen Teil der Kosten für dieses Müllsystem wurden aus Mitteln der EU finanziert. Insgesamt 12 Millionen Euro kamen aus Brüssel. Nach dem Scheitern könnte die EU nun dieses Geld wieder zurückfordern.

Dazu kommt, dass es nun auch die ersten Korruptionsvorwürfe aus der Bauzeit dieses Müllsystems gibt. Der Leiter der Stadtwerke Emaya hat in alten Dokumenten Unregelmäßigkeiten entdeckt, die er nun der Staatsanwaltschaft gemeldet hat. Diese untersucht, ob es bei den Bauarbeiten für das Entsorgungssystem in der Altstadt zu Delikten gekommen ist. Unter anderem sollen manche Bauarbeiten gar nicht, andere wiederum doppelt abgerechnet worden sein.

© Mallorca-OK

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