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Ermittlungen gegen Kegelbrüder – Gelöschte Whatsapp-Nachricht rückt ins Visier

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Das Geheimnis um eine brisante Nachricht bleibt ungelöst, denn die gelöschten WhatsApp-Nachrichten der Kegelbrüder sind immer noch auf dem Handy vorhanden

Ein Urlaub auf Mallorca endete für mehrere Männer aus Münster im Gefängnis, nachdem der Vorwurf aufkam, sie hätten ein Feuer verursacht. Nun wirft eine gelöschte WhatsApp-Nachricht neue Fragen auf.

Ein Party-Trip nach Mallorca im Mai 2022 nahm für 13 Männer eines Kegelvereins aus Münster (NRW) eine unerwartete Wendung. Statt wie geplant vier Tage am Strand zu feiern, verbrachten acht der Männer insgesamt 56 Tage in einem spanischen Gefängnis. Der Vorwurf lautete, sie hätten durch achtlos weggeworfene Zigaretten ein Feuer in einer Bar am Ballermann ausgelöst und Menschenleben gefährdet. Nun könnte eine mutmaßlich gelöschte WhatsApp-Nachricht den Fall in neuem Licht erscheinen lassen.

Während ihres Aufenthalts hatten die „Kegelbrüder“ im Hotel „whala!beach“ eingecheckt. Die Polizei vermutete, dass sie vom Balkon aus Zigaretten auf das Vordach der „Why Not Mallorca“-Bar warfen und dadurch das Feuer entfachten. Dabei wurden die Terrasse des Lokals und ein Bordell im Erdgeschoss zerstört, der Schaden belief sich auf rund 150.000 Euro. Die Kegelbrüder bestreiten jedoch weiterhin, das Feuer verursacht zu haben, und ein Prozess steht noch aus.

Neue Details in dem Fall werden von der Zeitung „Bild“ berichtet, die aus Verhörprotokollen der spanischen Polizei zitiert, die angeblich 120 Seiten umfassen.

Es wird berichtet, dass am Tag des Feuers eine WhatsApp-Nachricht gelöscht wurde. Ein Mann soll gegen 18 Uhr seinem Freund geschrieben haben: „Das können doch nur die beiden Deutschen von der Eckterrasse gewesen sein.“ Die Nachricht wurde jedoch kurz darauf gelöscht. Der Absender gab bei der Vernehmung mit der spanischen Polizei an, dass er es bereute, die anderen Männer schriftlich zu beschuldigen, und deshalb die Nachricht gelöscht habe. Er sagte angeblich: „Man kann niemanden für so ernste Dinge beschuldigen, wenn man sich nicht sicher ist.“ Erst zwei Stunden später erfuhr er, dass er selbst unter Tatverdacht stand.

Die „Kegelbrüder“ bestreiten die Vorwürfe nachdrücklich. Laut ihrem Anwalt waren ihre Zimmerbalkone zu weit entfernt, um das Feuer verursacht zu haben. Sie hätten sich auf dem Eckbalkon eines anderen Zimmers befinden müssen, auf dem drei der Männer jedoch erst nach Ausbruch des Feuers gesehen wurden.

Laut dem Vernehmungsprotokoll, aus dem „Bild“ zitiert, haben vier der Männer zugegeben, am Abend des Feuers geraucht zu haben. Einer soll gesagt haben: „Das war die erste Zigarette meines Lebens.“ Er gab an, sie auf die Terrasse unter dem Zimmer der Kegelbrüder geworfen zu haben. Ein anderer sagte aus, er habe seine Zigarette in einem Glas Wasser gelöscht.

Die gelöschte WhatsApp-Nachricht wirft jedoch Fragen auf: „Gab es diese Nachricht wirklich? Oder hat er etwas ganz anderes geschrieben, das die Kegelbrüder am Ende selbst überführen könnte?“

Der Fachanwalt für Strafrecht in Hannover, Daniel Brunkhorst, erklärte gegenüber der Zeitung, dass es prinzipiell möglich sei, gelöschte Daten wiederherzustellen. Er betonte jedoch, dass das Löschen von Daten nicht bedeute, dass die Information selbst vernichtet wird. Es sei ein aufwendiger und teurer Prozess, gelöschte Daten wiederherzustellen, und möglicherweise gebe es rechtliche Beschränkungen oder technische Hürden in Spanien, über die er jedoch nicht Bescheid wisse.

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