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Am Ballermann wird kräftig gebaut

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Bild: (c) Hipotels

In den kommenden Monaten wird sich das Bild am Ballermann kräftig verändern. Noch ist von den Bauarbeiten nicht allzu viel zu sehen, doch begonnen haben sie alle Ende Oktober: Gleich drei Großbaustellen werden in den kommenden Monaten an der Playa de Palma wahrzunehmen sein. Wenn die Vorhaben dann im Frühjahr und Sommer 2016 vollendet sind, ist mit einem gehörigen Innovationsschub an Europas wichtigster Tourismusmeile zu rechnen.

Das Hotelunternehmen Hipotels, das stark in Cala Millor im Osten von Mallorca verwurzelt ist, errichtet derzeit auf einem Grundstück in zweiter Linie direkt hinter dem Mega-Park gleich zwei Hotels, ein Vier-Sterne-plus- und ein Fünf-Sterne-Haus. Mehr als 70 Millionen Euro investiert der Unternehmer Juan Llull in das Vorhaben. Insgesamt entstehen 600 Zimmer an der Playa de Palma, die Hipotels in Eigenregie errichtet, da der Familienbetrieb, der seine Ursprünge in den 1950er und 1960er Jahren im Handel mit Baumaterialien und Bautätigkeit hat, traditionell seine Immobilien gerne selbst verwirklicht.

Nach der vorläufigen Planung soll das Vier-Sterne-plus-Hotel „Hipotels Gran Playa de Palma“ heißen und 380 Zimmer zählen. Das Fünf-Sterne-Haus „Hipotels Playa de Palma Palace“ stellt seinen Gästen 220 Zimmer zur Verfügung, davon etliche Junior Suiten und Suiten. Hinzu kommen À-la-carte-Restaurants und Spas sowie Tagungs- und Konferenzräume. Das Luxus-Hotel ist nur für Erwachsene vorgesehen. „Selbstverständlich wird die Ausführung der Hotels und die Ausstattung entsprechend edel ausfallen“, sagt Vertriebsdirektor Xisco Fullana. Der Bau werde feinste Materialien, die Architektur viel Glas aufweisen. Die Balkone bilden keine durchgehenden Linien, um die Gebäudefront aufzulockern. Die oberste der sechs Etagen ist zurückgenommen, um das Gebäude luftig erscheinen zu lassen.

Derzeit sind die Bautrupps auf dem 44.000- Quadratmeter-Gelände dabei, 700 Betonsäulen in den sandigen Untergrund zu gießen, jede von ihnen 25 Meter lang. Darauf wird dann die Basis der Gebäude errichtet. Hipotels erwarb das Land 2012.

Andere Hotels rüsten im Winter auch auf an der Playa de Palma

Neben den Hipotels investieren weitere Unternehmen in Neubau und Sanierung an der Playa de Palma. Wenn an auch in der Zukunft auf dem Tourismusmarkt bestehen will, muss man den Urlaubern mehr Niveau bieten. Davon geht man aktuell in der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca aus. Nach Willen der Politiker der Stadt Palma de Mallorca will man diese Urlauber lieber verbannen und setzt auf Luxus-Tourismus. Das könnte das Aus für die Partymeile S’Arenal bedeuten.

Wo hört der Spaß auf? Über diese Frage wird am Ballermann, der bekanntesten Feiermeile für deutsche Partyurlauber, in diesem Sommer heftig gestritten. Klar ist, es hat sich durch das Einschreiten von Politik und Polizei schon einiges geändert. Es ist ruhiger und sauberer geworden. Und viele Urlauber finden das inzwischen gut.

Mit den preiswerten Unterkünften am Ballermann könnte über kurz oder lang Schluss sein. Diese gerade bei Party-Urlaubern beliebten Herbergen passen einfach nicht mehr in die Pläne des Qualitätstourismus der Stadt Palma. Das Urlaubsgebiet Playa de Palma soll langsam aber sicher sein “Ballermann”-Image verlieren. Strikte Benimmregeln für Touristen waren ein erster Schritt hierfür. Nun folgt der zweite, dem die Billig-Hotels zum Opfer fallen sollen. Stattdessen sollen Vier- und Fünf-Sterne-Hotels den Strandabschnitt aufwerten und ein anderes Zielpublikum anziehen.

In den kommenden zehn Jahren sollen in diese Umbauten 469 Millionen Euro investiert werden. Dabei stehen Neubauten genau so im Interesse der Stadt wie die Modernierung von bestehenden Hotels auf 4 und 5-Sterne-Niveau. Wer Modernisiert darf dazu noch weiter nach oben wachsen.

Die neuen Benimmregeln gehören auch in dieses Konzept. Eines der erklärten Wahlziele der aktuell regierenden PP ist es, den Qualitätstourismus an der Playa de Palma durchzusetzen. Aus diesem Grund wurde auch die neue Zivil-Verordnung, in Deutschland bekannt als Verbote-Katalog, eingeführt. Mann will bis zur nächsten Kommunalwahl im kommenden Jahr für den Wähler Ergebnisse vorweisen und Fakten schaffen.

Auf einer Pressekonferenz am Rande eines Besuches in mehreren 4-Sternehotels sagte Mateo Isern im August dieses Jahres: „Der Qualitätstourismus hat hier bereits begonnen und ist nicht mehr aufzuhalten.“ Was heißen sollen der Ballermann stirbt auf Raten. Den konservativen ist die Partymeile schon lange ein Dorn im Auge. Schon vor 10 Jahren machte man Planungen über Abriss und Neugestaltung der Playa de Palma. Was damals scheiterte kann nun Wirklichkeit werden.

© Mallorca-OK

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