Die ersten Orte auf Mallorca müssen die Wassernutzung einschränken
Die Gemeinde Estellencs auf Mallorca warnt vor der Verknappung der Wasserressourcen. Obwohl die Wasserreservoirs der Gemeinde ausreichen, um die Bevölkerung zu versorgen, hat die Stadtverwaltung eine Sensibilisierungskampagne gestartet, um den Verbrauch der Einwohner in den Sommermonaten zu senken. Der Bürgermeister Bernat Isern erklärte gestern (11.07.2023), dass die Situation kritisch werden könnte, wenn der Verbrauch nicht verantwortungsbewusst gehandhabt wird oder die Dürreperioden länger andauern.
Estellencs verbraucht täglich etwa 160.000 Liter Wasser, eine Menge, die 16 Tankwagen entspricht. Der hohe Wasserverbrauch in einer so kleinen Gemeinde ist laut Isern auf die vielen Zweitwohnungen zurückzuführen, die in den Sommermonaten in der Stadt leben.
Hinzu kommen die Touristen, die die Stadt besuchen, was dazu führt, dass sich der Wasserverbrauch in den Monaten Juli und August im Vergleich zu den Wintermonaten fast verdoppelt. Während zu diesen Zeiten 160.000 Liter verbraucht werden, sind es im Winter nur 90.000 Liter pro Tag. “Wir müssen berücksichtigen, dass wir im Sommer fast die doppelte Einwohnerzahl haben; wenn wir in Estellencs etwa 200 Einwohner haben, die immer in der Gemeinde leben, überschreiten wir im Juli und August 400”, erklärte Bürgermeister Isern gestern.
Angesichts dieser Situation hat der Gemeinderat beschlossen, eine Kampagne zu starten, um die Einwohner und Besucher dazu anzuhalten, ihren Verbrauch von Wasser aus der Quelle S’ull de s’aigua zu reduzieren. Isern hat vorerst nicht vor, Einschränkungen anzuordnen, wie es in anderen Gemeinden der Fall ist, in denen das Auffüllen von Schwimmbädern oder die Bewässerung von Gärten mit Trinkwasser verboten ist. Er hat auch nicht vor, Wasser zu kaufen, um die Bevölkerung zu versorgen. Trotzdem versichert er, dass “wir für das nächste Jahr eine neue Wasserverordnung erlassen werden, in der Beschränkungen für Großverbraucher vorgesehen sind”, fügt Isern hinzu, der daran erinnert, dass diese Art von Beschränkung nur bei Wasserknappheit angewandt werden würde.
Andere Gemeinden in der Serra de Tramuntana, wie z.B. Deià, sind seit Jahren gezwungen, Wassertankwagen zu mieten, um die Bevölkerung bei Wasserknappheit zu versorgen. Andere Gemeinden wiederum haben sich für Maßnahmen wie das Verbot der Befüllung von Schwimmbädern oder der Bewässerung von Gärten entschieden.
