Reisewarnung der deutschen Regierung ist ein tödlicher Schlag für die Wirtschaft auf Mallorca und den Nachbarinseln
Auf den Balearen wächst nun die Angst vor einem wirtschaftlichen Absturz. Als einen „tödlichen Schlag“ bezeichnet die Zeitung „Diario de Mallorca“ die Entscheidung der Bundesregierung. Damit hätten sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet, die dem Tourismus für diese Saison den Todesstoß versetzen würden, schreibt die Zeitung.
Nirgendwo in Spanien – abgesehen von den Kanaren – sind die Menschen so sehr vom Tourismus abhängig wie auf den Balearen. In beiden Regionen trägt die Branche rund 35 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei. Die Regionalregierung gab sich zuversichtlich, dass die Corona-Zahlen bald wieder fallen würden. Dafür gibt es aber derzeit keine Anzeichen.
Die Balearen leben vom Tourismus wie kaum eine andere Gegend Spaniens. „Wir erleiden den größten wirtschaftlichen Schaden von allen Regionen“, sagte Regionalpräsidentin Francina Armengol Anfang der Woche nach einem Treffen mit Spaniens König Felipe in Palma. Das Geschäft mit Urlaubern macht auf den Balearen knapp die Hälfte der Wirtschaftsleistung aus. Im vergangenen Jahr arbeiteten rund 140.000 Menschen auf Mallorca in der Tourismusbranche. Etliche Stellen sind in dieser speziellen Saison schon weggefallen, weil Hotels und Restaurants schließen mussten. Vor Kurzem meldete die Regionalregierung der Balearen einen Negativrekord auf dem Arbeitsmarkt: 72.000 Menschen waren im Juli auf Jobsuche, 91 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Monaten noch verschärfen.