Die in Brüssel droht damit, TikTok Lite in Spanien und Frankreich zu blockieren
Die Europäische Kommission ergreift weiterhin Maßnahmen angesichts des zunehmenden Einflusses sozialer Netzwerke und ihrer potenziell negativen Auswirkungen, insbesondere auf junge Menschen. Am Montag hat Brüssel eine Untersuchung der neuen TikTok Lite-App eingeleitet und droht damit, ihren Service ab diesem Donnerstag in Spanien und Frankreich auszusetzen.
TikTok, im Besitz des chinesischen Konzerns ByteDance, startete seinen umstrittenen neuen Dienst Ende März in Frankreich und Spanien. Die Europäische Kommission argumentiert, dass der Druck, über Belohnungen in Verbindung zu bleiben, die Abhängigkeit von dem sozialen Netzwerk gefährlich verstärken könnte. Sie betrachtet den Mechanismus als „ernsthafte Risiken für die psychische Gesundheit der Nutzer“.
„Wir vermuten, dass der TikTok Lite-Dienst toxisch ist und süchtig macht, insbesondere für Kinder“, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton in einer kurzen Nachricht. TikTok Lite ermöglicht es den Nutzern, Punkte zu sammeln, indem sie neue Inhalte entdecken oder bestimmte Aktionen ausführen, die sie dann gegen Geschenkgutscheine auf anderen Plattformen einlösen können.
Brüssel prüft, ob das chinesische Unternehmen bei der Entwicklung der neuen Anwendung, die grundsätzlich nur für Erwachsene gedacht ist, gegen Transparenz- und Minderjährigenschutzverpflichtungen verstößt. Es ist das erste Mal, dass Brüssel einer Plattform direkt mit finanziellen Sanktionen droht, seit der neue Digital Services Act (DSA) der EU in Kraft getreten ist.
ByteDance muss bis Dienstag einen Risikobewertungsbericht vorlegen und bis zum 3. Mai weitere Fragen beantworten. Wenn dies nicht geschieht oder Brüssel der Auffassung ist, dass die Risiken nicht angemessen analysiert und gemindert wurden, wird die Kommission „Maßnahmen ergreifen, um die psychische Gesundheit von Kindern zu schützen“.
Ein TikTok-Sprecher sagte gegenüber AFP, der Dienst sei für Minderjährige nicht zugänglich und es gebe eine Begrenzung für den Videokonsum. Er betonte auch, dass das Unternehmen Gespräche mit Brüssel fortsetzen wolle, um eine Einigung zu erzielen.
