Völliger Normalbetrieb: Mitarbeiter des Sóller-Zugs sagen Streik kurzfristig ab
Die Eisenbahner von Sóller auf Mallorca haben “in extremis” beschlossen, den für heute (22.08.2023) und morgen geplanten Streik “zur Sicherheit der Zugbenutzer und der Beschäftigten” auszusetzen. Der Streikaufruf für den 29. und 30. August sowie für den 7. bis 9. September wird im Prinzip aufrechterhalten.
Joan Mateu Gelabert, vom Streikkomitee, versichert, dass die Entscheidung getroffen wurde, weil “die Ernennung des Personals zur Abdeckung der für die Streiktage angeordneten Mindestdienste nicht die in der Verkehrsordnung festgelegten Sicherheitsanforderungen für den Zugverkehr berücksichtigt hat”.
“Das Streikkomitee hat mit Zustimmung der gestern Abend zusammengetretenen Versammlung beschlossen, den Streik am 22. und 23. August aus Verantwortung für die Sicherheit der Benutzer der eingerichteten Züge und der Arbeitnehmer, die diese Dienste übernehmen müssen, auszusetzen”, heißt es in einem Kommuniqué.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer trafen sich am Freitag vor dem balearischen Schieds- und Schlichtungsgericht (Tamib), ohne eine Einigung zu erzielen, und nahmen gestern am frühen Morgen die Verhandlungen wieder auf, ebenfalls ohne Erfolg. Der CCOO-Koordinator der Eisenbahndienste auf Mallorca, Miguel Àngel Vadell, erklärte gestern gegenüber Europa Press, dass das Unternehmen die Verhandlungen “einseitig” abgebrochen habe und in Fragen der Eisenbahnsicherheit, der Zeitplanung und der Arbeitsbedingungen “nichts anfassen wollte”.
Nach der Verlängerung in der vergangenen Woche hatten sich die Gewerkschaften UGT, CCOO und STEI mit einem neuen Vorschlag an den Verhandlungstisch gesetzt, mit dem sie “die Forderungen heruntergeschraubt” haben. Einer der Kernpunkte der Verhandlungen, die Einholung der Dienstalterszulage, über die “mehr als 70 Prozent nicht verfügen”, sei “neu formuliert” worden, so der CCOO-Koordinator. Der CCOO-Koordinator erklärte, dass “wir von der Forderung nach einem progressiven Bonus für neue Mitarbeiter, ohne die älteren zu berühren, dazu übergegangen sind, die Proportionalität der neuen Mitarbeiter zu senken und die älteren drei oder vier Jahre vor der Pensionierung einzufrieren, um dem Unternehmen die höheren Gehälter für die älteren Mitarbeiter zu ersparen”, sagte er.
Im Anschluss an die Sitzung gab der Arbeitgeberverband am Montag eine Erklärung ab, in der er auf “einige falsche Behauptungen” reagierte, um “ein genaues Bild der Situation zu vermitteln”. Er erklärte, dass “die Sicherheit der Nutzer gewährleistet ist”, da sie “seit 2015 ordnungsgemäß registriert sind und unter der Aufsicht der Generaldirektion für Verkehr stehen”.
Er verteidigte auch, dass er seinerseits “hart gearbeitet” habe, um im Rahmen der Verhandlungen einen attraktiven Vorschlag zu unterbreiten, der eine 11,5-prozentige Erhöhung für alle Arbeitnehmer über einen Zeitraum von drei Jahren vorsieht, zuzüglich der 3,5-prozentigen Erhöhung im Jahr 2022. Er betonte, dass “die Vorschläge der Unternehmensleitung vom Ausschuss individuell behandelt wurden, da jede Gewerkschaftsorganisation (UGT und CCOO) ihre eigenen Perspektiven hat”.
“Wir sind uns bewusst, dass 28 Arbeitnehmer (25 Prozent der Belegschaft) beschlossen haben, sich rechtlich beraten zu lassen und Klage gegen das Unternehmen zu erheben, insbesondere in der Frage der Betriebszugehörigkeit. Die Unternehmensleitung respektiert das Recht der Arbeitnehmer, einen wirksamen Rechtsschutz zu suchen, und wird in der entsprechenden gerichtlichen Instanz reagieren, aber wir können keine Kosten übernehmen, die die Stabilität des Unternehmens gefährden”, schloss er.
Es war ein Mindestdienst von 75 Prozent vorgesehen, mit drei Frequenzen von Palma und drei von Sóller für jeden Streiktag, während die übliche Zahl vier von jedem der Punkte beträgt. Die von den Reiseveranstaltern in Auftrag gegebenen Dienste wurden an den Streiktagen alle gestrichen, da sie dem Privatsektor angehören.
