Schlangenalarm auf Mallorca: Zunehmende Präsenz von Hufeisennattern auf der Insel Mallorca
Die Population der Hufeisenatter vermehrt sich auf der Insel Mallorca exponentiell, da es keine natürlichen Feinde für sie gibt. Laut der spanischsprachigen Zeitung „Ultima Hora“ wurden die Schlangen sogar beim Schwimmen im offenen Wasser gesichtet. Experten gehen davon aus, dass die Schlangen während ihres Winterschlafs in Olivenbaumstämmen waren, die dann auf den Archipel importiert wurden. Auf den Balearen wurden auch vermehrt andere Schlangenarten beobachtet, wie die Schling- und die Bastardnatter.
Die balearische Organisation COFIB (Organisation Consorci para la Recuperació de Fauna de les Illes Balears) hat in Zusammenarbeit mit Hunderten von Freiwilligen im ländlichen Gebiet, wo sich die Schlangen frei bewegen, Fangkäfige aufgestellt und bereits 3000 Exemplare gefangen. Víctor Colomar, der Leiter von COFIB auf Ibiza, erklärte gegenüber „Ultima Hora“: „Diese invasive Schlangenart, die wir hier auf den Balearen vorfinden, stellt keine unmittelbare Bedrohung für den Menschen dar. Aber einige Tierarten, die ausschließlich auf Inseln vorkommen, wie bestimmte Eidechsen und Küstenvögel, sind durch die Ausbreitung dieser Schlangen gefährdet.“
Colomar erklärte zusätzlich, dass früher angenommen wurde, Hufeisennattern bewegten sich ausschließlich auf dem Land. Im Jahr 2016 jedoch beobachteten einige Forscher, dass diese Reptilien auch im offenen Meer schwimmen können. In diesem Jahr startete die Naturschutzorganisation ihre erste Kampagne zur Eindämmung dieser invasiven Schlangenart, mit dem Ziel, Schuppenkriechtiere wie die Pityusen-Eidechse zu schützen. Seitdem wurde das Programm jedes Jahr weiter ausgebaut und verstärkt. Auf Mallorca wird insbesondere daran gearbeitet, die genannte Eidechsenart vor der Zunahme der Hufeisen- und Bastardnatter in bestimmten Gebieten bei Pollença und Alcúdia zu schützen.
Während der Saison 2023 wurden auf Formentera zwischen 600 und 800 invasive Schlangen gefangen, auf Ibiza zwischen 1500 und 2000. Einige hundert Exemplare wurden auf Mallorca gefangen, wo besonders darauf geachtet wird, den Lebensraum der einheimischen Eidechsen auf den Inseln Dragonera, Cabrera und Isla del Toro zu erhalten.
