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Polizei zockt Touristen am Ballermann ab

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Foto: © Mallorca-OK

Wenn man sich die Situation der vergangenen Tage an der Palya de Palma in Bezug auf die neuen Benimmregel anschaut, kann man sich inzwischen des Eindrucks nicht erwehren, dass die Polizei es vorrangig auf die Touristen abgesehen hat.

Der neue Verbote-Katalog am Ballermann sollte vor allem mehr Sicherheit für die Touristen an der Playa de Palma bringen. In den ersten Tagen des Inkrafttretens hatte die Polizei es vor allem auf die illegalen Straßenhändler, Hütchenspieler und nigerianischen Klau-Nutten abgesehen. Stolz berichteten die Politiker von den Erfolgen und den Verhaftungszahlen.

Inzwischen hat man die Kriminellen am Ballermann wieder aus den Augen verloren und die zuständige Policía Local konzertiert sich auf das abkassieren von Touristen. Das scheint ein lukrativeres Geschäft zu sein.

Der Pressesprecher der Polizei in Palma de Mallorca sagte auf Nachfrage zur BILD-ZEITUNG: „Wir haben jedes Wochenende Großeinsätze am Playa de Palma. Seit der Inkrafttretung der Gesetze wurden mehr als 200 Bußgelder in Höhe von über 5000 Euro verhängt. Für Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit werden 50 Euro fällig. Wer bar bezahlt, zahlt nur die Hälfte.“

Die Polizei in Palma hat sich bei der Jagd auf die Touristen eine Strategie zurechtgelegt, die sonst eigentlich nur bei Schwerstkriminellen zur Anwendung kommt. Beamte in Zivil schlendern über die Promenade. So bald man Party-Touristen mit verbotenen Sachen wie beispielsweise Alkohol oder Eimern mit Sangria ausfindig macht, werden die uniformierten Beamten über Funk gerufen die die Urlauber dann einkreist und abkassiert.

Verwarnung und Belehrungen, wie man sie nach Inkrafttreten des Verbote-Katalogs gern medienwirksam an den Sünder brachte, spricht die Polizei an der Playa de Palma gar nicht mehr aus. Es wird bei jedem festgestellten Verstoß sofort abkassiert.

Doch nicht nur das Trinken von Alkohol wird bestraft. Glasflaschen sind am Strand strickt verboten, Mit dem Bikini oder der Badehose darf nicht von der Promenade in die Stadt laufen. Auch wer zu laut Musik hört kann bestraft werden. Viele der Verbote machen Sinn. Doch dass die Polizei inzwischen zum organisierten abzocken nutzt kann nicht im Interesse der Sache sein. Die Abkassierten werden die Insel Mallorca so schnell nicht wieder besuchen und das ist schlecht für das Image der Insel.

Der Verbote-Katalog

Spuckverbot

Palma will saubere Straßen. Deshalb ist es künftig verboten, auf den Boden zu spucken, sowie Kaugummis oder Zigarettenkippen fallen zu lassen.

Hundebesitzer mit Pflichten

Auch wer beim Gassigehen den Hundehaufen nicht wegmacht, muss mit Ärger rechnen. Außerdem wird verstärkt darauf geachtet, dass auch im Interesse der allgemeinen Sicherheit das Leinenverbot eingehalten wird. An den Stränden haben Hunde grundsätzlich nichts zu suchen, es sei denn, der Strand ist als Hundestrand deklariert.

Wildpinkler unerwünscht

Wildpinklern wird es in Zukunft an den Kragen gehen. Wer dabei erwischt wird muss ein teures Bußgeld zahlen. Das dürfte den meisten Mallorca-Urlaubern aber aus Deutschland schon bekannt sein.

Bikini-Verbot

Mallorca möchte es nicht mehr so freizügig. Wer in Zukunft zu freizügig gekleidet durch die Stadt bummelt, muss ebenfalls mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Nackter Oberkörper beim Bummeln oder Shoppen im Bikini gilt künftig als Ordnungswidrigkeit. Das Verbot gilt ausdrücklich nicht für die Strandmeile. Aber schon dahinter fängt die Verbotszone an.

Keine Öffentliche Alkoholexzesse

Das berühmte Vorglühen wird es an der Playa de Palma nicht mehr geben. Eimmersaufen im Rudel auf der Strandpromenade gehört der Geschichte an. Auf der berüchtigten Partymeile wurde das öffentliche Rudel-Trinken schon im vergangenen Jahr verboten, jetzt ist es im kompletten öffentlichen Raum der Stadt untersagt. In Bars und Kneipen kann also weiter gezecht werden, auf offener Straße nicht.

Alkohol, Glasflaschen und Rauchen am Strand verboten

Am Strand sind künftig das Trinken von Alkohol, Glasflaschen und das Rauchen streng verboten. Hier drohen sogar Bußgelder von bis zu 1.800 Euro.

Balconing

Das ist eine Unsitte die schon in den vergangenen Jahren zahlreiche Verletzte und Todesopfer gefordert hat. Bei derartigen Mutproben springen die zumeist jungen Urlauber – häufig unter Alkoholeinfluss – von ihrem Balkon in den Pool oder zu einem Nachbarbalkon. Wer hierbei erwischt wird muss mit drastischen Strafen rechnen.

Straßen-Prostitution

Das Thema ist nicht neu auf Mallorca. Doch gerade in den Touristenhochburgen wie beispielsweise an der Playa de Palma bekommt man schon seit Jahren die Prostitution nicht in den Griff. Ein besonderes Übel dabei sind die nigerianischen Nutten, die die Freier lieber ausrauben als ihre Liebesdienste anzubieten. Deswegen haben die Behörden nun einen krassen Schnitt gemacht. Wenn man erwischt wird, muss sowohl die Prostituierte als auch der Freier Bußgeld zahlen.

Baderegeln beachten

Auch die Baderegeln und die Strände der Kommune sind ein Thema im Verbotskatalog. Jedes Jahr sterben Urlauber an den Küsten Mallorcas, weil sie die Gefahren des Mittelmeeres unterschätzen. Aus diesem Grund ergibt es sich eigentlich von selbst, den Anweisungen der Rettungsschwimmer Folge zu leisten. Wer trotz roter Flagge (Badeverbot) ins Wasser geht muss 400 Euro bezahlen.

© Mallorca-OK

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