Masken-Skandal auf Mallorca: Mindere Qualität, undurchsichtige Vereinbarungen und mangelnde Verantwortlichkeit
Die konservative Regierung der Balearen plant, die Summe von 3,7 Millionen Euro zurückzufordern, die sie im April 2020 für fehlerhafte Masken bezahlt hat, anstatt sich mit den ursprünglich geforderten 2,6 Millionen Euro zufriedenzugeben. Dies gab Ministerpräsidentin Marga Prohens am Montag (26.2.) bekannt.
Die Regierung behauptet, genügend Beweise dafür zu haben, dass eine Klage auf Rückzahlung Erfolg haben könnte. Trotz gegenteiliger Behauptungen wurde auch festgestellt, dass die Frist für die Rückzahlung der Gelder noch nicht abgelaufen ist.
Es wurde bekannt, dass das Unternehmen Soluciones de Gestión y Apoyo a Empresas S.L. versuchte, die Rückzahlungsforderung der Balearen abzuwehren, unter anderem durch den Einsatz des ehemaligen Beraters von Ex-Verkehrsminister José Luis Ábalos, Koldo García, der eine Schlüsselfigur in dem Skandal ist.
Die Parteiführung der Sozialisten hat bereits erste Konsequenzen gezogen, indem sie den ehemaligen Verkehrsminister Ábalos aufforderte, seinen Posten als Abgeordneter im spanischen Parlament niederzulegen, nachdem Hinweise auf sein Wissen über die fragwürdigen Aktivitäten seines Beraters aufgetaucht waren.
In Bezug auf die Nutzung der Masken während der ersten Welle der Corona-Pandemie wurde bekannt gegeben, dass rund zwei Drittel der gelieferten 1,4 Millionen Masken nicht verwendet wurden, sondern gelagert wurden, wobei viele von ihnen mittlerweile das Haltbarkeitsdatum überschritten haben.
Der Skandal begann am 20. Februar, als in Alicante 19 Personen festgenommen wurden, die angeblich an einem Deal zwischen der Firma Soluciones de Gestión y Apoyo a Empresas S.L. und der Zentralregierung beteiligt waren, darunter auch der ehemalige Berater Koldo García. Das Unternehmen hatte im Frühjahr 2020 bereits im Auftrag des Verkehrs- und des Innenministeriums Masken auf den Balearen beschafft.
