Algen aus den Tropen verbreiten sich wegen der Erderwärmung vor der Küste Mallorcas und verdrängen die einheimischen Algen
Eine internationale Studie, geleitet vom Mediterranen Institut für fortgeschrittene Studien (Imedea) auf Mallorca, hat gezeigt, dass sich Meeresmakrophyten tropischen Ursprungs, zu denen Makroalgen und nicht einheimische Meerespflanzen gehören, in den letzten Jahrzehnten im Mittelmeer deutlich schneller ausgebreitet haben als solche gemäßigten Ursprungs. Die Ergebnisse legen nahe, dass die zukünftige Erwärmung des Mittelmeers die Verbreitung dieser Arten weiter begünstigen könnte.
In den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden steigende Meerestemperaturen als Folge des Klimawandels beobachtet. Es bleibt jedoch unsicher, ob dieser Temperaturanstieg tatsächlich die Ausbreitung und die Auswirkungen invasiver Arten im Mittelmeerraum fördert.
Das Mittelmeer hat sich zu einem Hotspot für die Ansiedlung allochthoner Arten entwickelt, das heißt, Arten, die durch menschliche Aktivitäten sowie durch die langen Seewege zwischen dem Atlantik, dem Indischen und Pazifischen Ozean und durch die Öffnung und den Betrieb des Suezkanals über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus transportiert wurden. Ihre Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen und ihre Fähigkeit, neue Lebensräume zu besiedeln, haben wesentlich zu ihrer Verbreitung in dieser Region beigetragen.