Hohe Waldbrandgefahr wegen der hohen Temperaturen und Trockenheit auf Mallorca
Während in mehreren Mittelmeerländern große Brände wüten, bei denen Dutzende von Menschen ums Leben gekommen sind und Tausende von Menschen evakuiert wurden, verursachen die Brände auf den Balearen keine ernsthaften Probleme. Bis zum 15. Juli waren 18,57 Hektar betroffen, und wie im letzten Jahr gelten die meisten Warnungen für kleine Brände, d.h. sie sind nicht größer als ein Hektar. Doch jede Vorsichtsmaßnahme ist zu wenig, und jederzeit kann ein Großbrand ausbrechen.
Dieser Sommer auf Mallorca ist geprägt von hohen Temperaturen und einem Faktor, der im letzten Jahr nicht vorhanden war: die große Menge an Biomasse, die sich in den Wäldern der Insel, insbesondere in der Serra de Tramuntana, infolge des Durchzugs des Sturms Juliette Ende Februar angesammelt hat.
Juliette konnte nur einen positiven Beitrag leisten: Er sorgte für mehr Feuchtigkeit im Boden, aber selbst das reicht nicht aus, um die hohe Brandgefahr zu mindern. Forsttechniker haben immer wieder darauf hingewiesen, dass bei ausbleibenden Niederschlägen die Vegetation trockener und damit anfälliger für Brände ist. Die jüngsten Niederschläge hingegen führen zu einer stärkeren Ausbreitung der Vegetation und damit zu mehr potenziellem Brennstoff für Brände.
Anlässlich des zehnten Jahrestages des großen Brandes in Andratx, Estellencs und Calvià, des größten Brandes in der Geschichte der Inseln, von dem fast 2.500 Hektar betroffen waren, hat das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Umwelt die Botschaft vermittelt, dass die beste Strategie gegen Waldbrände die Vorbeugung ist und dass angesichts des derzeitigen Klimawandels mit Sommern mit extremer Trockenheit und wiederkehrenden Hitzewellen mit größeren, intensiveren und gefährlicheren Bränden zu rechnen ist.
Die offizielle Kampagne zur Bekämpfung von Waldbränden auf den Balearen, die vom 1. Mai bis zum 15. Oktober läuft, verbietet Brände auf Waldflächen und in einem Umkreis von 50 Metern um diese. Im Umkreis von 50 bis 500 Metern von Waldflächen ist eine behördliche Genehmigung für das Anzünden von Feuer erforderlich. Die Regionalverwaltung bittet die Bevölkerung, äußerste Vorsicht walten zu lassen und keine Unvorsichtigkeit zu begehen.
Bei extremen Wetterereignissen, wie sie in diesem Sommer bereits aufgetreten sind, kann das Regionalministerium genehmigte Verbrennungen aufgrund von starkem Wind oder extremen Temperaturen aussetzen. An den Löscharbeiten während der Hochrisikosaison auf den Balearen sind insgesamt 350 Personen beteiligt, darunter Brigaden, technische und forstwirtschaftliche Ingenieure, Umweltbeauftragte, Personal der Central de Comunicacions d’Incendis Forestals und Flugbesatzungen. Obwohl die personellen und materiellen Ressourcen auf die einzelnen Inseln verteilt sind, ist die Operation so konzipiert und protokolliert, dass sie ein inselübergreifendes System darstellt, das im Bedarfsfall mobilisiert werden kann.
Drei Hubschrauber sind auf Mallorca im Einsatz (zwei in Son Bonet und einer in der Basis Petra), ein Hubschrauber auf Menorca (s’Arangí) und einer auf Ibiza (in der Einsatzbasis Sa Coma). Die staatlichen Verstärkungsflugzeuge (1 Canadair Amphibienflugzeug in Port de Pollença und 1 Bodenfrachtflugzeug in Son Bonet) sind seit dem 1. Juli im Einsatz.
Es darf nicht vergessen werden, dass ebenso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger als die Brandbekämpfung, die Präventivarbeiten während des Winters sind, insbesondere die Räumung der Vegetation (besonders intensiv nach dem Durchzug von Juliette), die Schaffung und Instandhaltung von Brandschneisen und die Erhaltung der Waldwege in gutem Zustand für den reibungslosen Verkehr der Löschfahrzeuge. Es wird auch daran erinnert, dass die Eigentümer von Infrastrukturen oder Wohnungen in Waldgebieten verpflichtet sind, Selbstschutzstreifen anzulegen, indem sie den Bereich um das Grundstück und auf beiden Seiten der Zufahrtswege von Vegetation freihalten, um die Sicherheit im Falle eines Brandes zu erhöhen.
