Bevölkerungswachstum: Auf den Balearen wird erstmals mehr Arabisch als Deutsch gesprochen
Auf Mallorca und den Nachbarinseln nimmt die Bevölkerung stetig zu. Allein im letzten Jahr ist die Anzahl der Einwohner hier um fast 21.000 gestiegen. Mittlerweile leben auf Mallorca und den umliegenden Inseln knapp 1,2 Millionen Menschen, was einem Anstieg von 1,75 Prozent innerhalb von zwölf Monaten entspricht.
Die demografischen Veränderungen auf Mallorca und den benachbarten Inseln haben Auswirkungen auf die Sprachen, die von den Neuankömmlingen gesprochen werden. Laut einer Zählung des spanischen nationalen Statistikinstituts (INE) von 2021 besteht die größte Gruppe der Zuwanderer nicht mehr wie zuvor aus Deutschen und Engländern. Marokkaner und Kolumbianer haben diese Position kürzlich übernommen. Dadurch ist Deutsch nicht mehr die zweithäufigste Fremdsprache auf den Inseln, sondern Arabisch.
Das führt zu einer völlig neuen Sprachenrangliste: Englisch bleibt an erster Stelle – 2,4 Prozent der Inselbevölkerung gibt an, es zu Hause und 2,8 Prozent am Arbeitsplatz zu sprechen. Arabisch folgt nun an zweiter Stelle – 15.000 Personen oder 1,2 Prozent der Insulaner sprechen diese Sprache mit Familienmitgliedern, und etwa 8000 Menschen verwenden sie am Arbeitsplatz. Deutsch, das auf den dritten Platz gerutscht ist, wird von 10.000 Personen zu Hause und etwa 5.000 am Arbeitsplatz gesprochen.
Das Statistikinstitut hat auch Zahlen bezüglich des Spanischen und des Katalanischen veröffentlicht: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf den Balearen spricht Spanisch innerhalb ihrer Familie (54,17 Prozent), und am Arbeitsplatz nutzen 50,7 Prozent diese Sprache. Im Gegensatz dazu wird Katalanisch nur von 27,3 Prozent der Bevölkerung zu Hause gesprochen, während 18,74 Prozent die Sprache am Arbeitsplatz verwenden.
Der demografische Wandel auf den Balearen ist stark von den Zuwanderern geprägt, die auf die Inseln kommen. Bis in die 90er Jahre waren es hauptsächlich Spanier vom Festland, die auf die Inseln zogen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts sind jedoch zunehmend mehr Zuwanderer aus anderen Ländern auf die Inseln gekommen.
