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Ballermann-Fans schockiert über die neuen „Benimmregeln“

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Foto: © Mallorca-OK

Die Diskussionen beschäftigen nicht nur die spanischen Medien seit dem die Stadtvertreter der Inselhauptstadt Palma de Mallorca den neuen Verbote-Katalog beschlossen haben. Auch in Deutschland und bei den deutschen Ballermann-Fans regt sich Widerstand gegen diese gesetzlichen Vorgaben.

Händler und Tourismusmanager fürchten einen Imageschaden für die Region. Schon jetzt ist von vielen Ballermann-Fans zu hören: „Dann fahren wir eben wo anders hin zum Feiern“. Mallorca sollte hier gewarnt sein, denn schon damals bei der sogenannten Umweltabgabe hatten viele Deutsche auf ihren Mallorca-Urlaub verzichtet. Später hatte man die Zwangsabgabe wieder zurück genommen.

Das könnte nun auch bei den Party-Touristen so kommen. Der Ballermann ist auf Mallorca ein ernst zu nehmender Umsatzfaktor der Tourismuswirtschaft. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Menschen nur zum Feiern hierher. Wenn die Regeln dazu führen, dass diese Urlauber weg bleiben, könnte das schwerwiegende Folgen haben.

Auch die Spanier sehen die deutschen Party-Touristen gelassen. „Irgendwo müssen die Kinder ja schließlich feiern“, sagen die Älteren und noch direkter: „Das ist ein Unding“, schimpft Verbandspräsident Eduardo Gamero Mir. Klar gebe es Probleme. „Wir hatten aber schon vorher genug Gesetze, etwa zur Verhinderung von Saufgelagen, für deren Einhaltung man aber nicht gesorgt hat. Das gilt zum Beispiel für den Bereich der Kriminalität und vor allem der Sauberkeit“

Fest steht, dass die Polizei, zwar nicht jeden Tag, aber wenn dann ganz rigiros gegen Verstöße gegen den Verbote-Katalog vorgeht. Zu Anfang ging es nur gegen die nigerianischen Nutten und illegalen Straßenhändler, doch in den vergangenen Wochen wurden auch deutsche Touristen zur Kasse gebeten oder wurden sogar vorläufig festgenommen.

Bei den „Benimmregeln“ handelt es sich um einen langen Strafenkatalog, der Geldbußen zwischen 50 und 400 Euro für etwa 120 verbotene Handlungen vorsieht: etwa Saufgelage unter freiem Himmel, öffentliches Pinkeln und Spucken, ruhestörenden Lärm, Stadtbummel in Badebekleidung sowie das Ansprechen von Straßenprostituierten.

Die politische Opposition befürchtet, dass viele Touristen verärgert werden und ein anderes Reiseziel wählen könnten. Die „Vereinigte Linke“ (EU) kritisiert, dass die „nutzlosen, ungerechten und repressiven Maßnahmen“ dazu dienen sollen, die Schwächsten der Gesellschaft, etwa Straßenkünstler und -händler, Prostituierte und Obdachlose zu verfolgen. „Unter dem Vorwand, dass der öffentliche Frieden gestört wird, kann man jetzt jede Person überall bestrafen“.

Der Verbote-Katalog

Spuckverbot

Palma will saubere Straßen. Deshalb ist es künftig verboten, auf den Boden zu spucken, sowie Kaugummis oder Zigarettenkippen fallen zu lassen.

Hundebesitzer mit Pflichten

Auch wer beim Gassigehen den Hundehaufen nicht wegmacht, muss mit Ärger rechnen. Außerdem wird verstärkt darauf geachtet, dass auch im Interesse der allgemeinen Sicherheit das Leinenverbot eingehalten wird. An den Stränden haben Hunde grundsätzlich nichts zu suchen, es sei denn, der Strand ist als Hundestrand deklariert.

Wildpinkler unerwünscht

Wildpinklern wird es in Zukunft an den Kragen gehen. Wer dabei erwischt wird muss ein teures Bußgeld zahlen. Das dürfte den meisten Mallorca-Urlaubern aber aus Deutschland schon bekannt sein.

Bikini-Verbot

Mallorca möchte es nicht mehr so freizügig. Wer in Zukunft zu freizügig gekleidet durch die Stadt bummelt, muss ebenfalls mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Nackter Oberkörper beim Bummeln oder Shoppen im Bikini gilt künftig als Ordnungswidrigkeit. Das Verbot gilt ausdrücklich nicht für die Strandmeile. Aber schon dahinter fängt die Verbotszone an.

Keine Öffentliche Alkoholexzesse

Das berühmte Vorglühen wird es an der Playa de Palma nicht mehr geben. Eimmersaufen im Rudel auf der Strandpromenade gehört der Geschichte an. Auf der berüchtigten Partymeile wurde das öffentliche Rudel-Trinken schon im vergangenen Jahr verboten, jetzt ist es im kompletten öffentlichen Raum der Stadt untersagt. In Bars und Kneipen kann also weiter gezecht werden, auf offener Straße nicht.

Alkohol, Glasflaschen und Rauchen am Strand verboten

Am Strand sind künftig das Trinken von Alkohol, Glasflaschen und das Rauchen streng verboten. Hier drohen sogar Bußgelder von bis zu 1.800 Euro.

Balconing

Das ist eine Unsitte die schon in den vergangenen Jahren zahlreiche Verletzte und Todesopfer gefordert hat. Bei derartigen Mutproben springen die zumeist jungen Urlauber – häufig unter Alkoholeinfluss – von ihrem Balkon in den Pool oder zu einem Nachbarbalkon. Wer hierbei erwischt wird muss mit drastischen Strafen rechnen.

Straßen-Prostitution

Das Thema ist nicht neu auf Mallorca. Doch gerade in den Touristenhochburgen wie beispielsweise an der Playa de Palma bekommt man schon seit Jahren die Prostitution nicht in den Griff. Ein besonderes Übel dabei sind die nigerianischen Nutten, die die Freier lieber ausrauben als ihre Liebesdienste anzubieten. Deswegen haben die Behörden nun einen krassen Schnitt gemacht. Wenn man erwischt wird, muss sowohl die Prostituierte als auch der Freier Bußgeld zahlen.

Baderegeln beachten

Auch die Baderegeln und die Strände der Kommune sind ein Thema im Verbotskatalog. Jedes Jahr sterben Urlauber an den Küsten Mallorcas, weil sie die Gefahren des Mittelmeeres unterschätzen. Aus diesem Grund ergibt es sich eigentlich von selbst, den Anweisungen der Rettungsschwimmer Folge zu leisten. Wer trotz roter Flagge (Badeverbot) ins Wasser geht muss 400 Euro bezahlen.

© Mallorca-OK

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