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Wird Mallorca im kommenden Jahr das Ballermann-Image los?

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Foto: (c) © Mallorca-OK

Die Gemeinde hat nun Agenturen für Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland und Großbritannien damit beauftragt, Urlauber in diesen Ländern für die Inselhauptstadt zu begeistern.

Geplant sind zum Beispiel Pressekonferenzen, in denen Briten und Deutsche bereits vor ihren Reisen nach Mallorca über Neuheiten in Palma de Mallorca informiert werden. Auf speziell organisierten Kulturreisen sollen zudem Journalisten der jeweiligen Länder auf die Highlights der Inselhaupstadt aufmerksam gemacht werden.

Mithilfe eines speziellen Krisenkabinetts will sich die Gemeinde in Zukunft unterdessen aber auch vor Negativmeldungen der internationalen Presse in den Ursprungsländern der Urlauber schützen. Hintergrund sind die Skandale in Magaluf, wie die veröffentlichten Sexvideos im Internet, die der Gemeinde im Westen Mallorcas einen großen Imageschaden eingeräumt hatten.

Palmas Tourismusstiftung investiert in das Projekt rund 96.000 Euro. Die Gemeinde hat sich letzte Woche bereits mit der englischen Firma Lotus UK beraten, heute findet ein Treffen mit dem deutschen Unternehmen KPRN Network statt. Ab November sollen die Kampagnen dann sowohl in Deutschland als auch in England starten und vorerst ein Jahr andauern.

Auch wenn viele Party-Touristen glaubten, man müsse den Image-Wandel an der Playa de Palma nicht ernst nehmen, nach der Saison 2014 steht nun fest, die Insel will weg von saufenden und grölenden Party-Touristen und wird in der Zukunft verstärkt auf Qualität setzen.

Das geht aus den Plänen der Stadt Palma hervor. Billighotels sollen hier nach und nach verschwinden. Den Party-Touristen wird mit den Benimmregeln schon seit Juni dieses Jahres Einhalt geboten. Mit den preiswerten Unterkünften am Ballermann könnte über kurz oder lang Schluss sein. Diese gerade bei Party-Urlaubern beliebten Herbergen passen einfach nicht mehr in die Pläne des Qualitätstourismus der Stadt Palma.

Dies sieht ein umfassender Umbauplan vor, den das zuständige Konsortium für die Playa de Palma nach jahrelangen Debatten billigte und der noch in diesem Jahr von der Inselregierung offiziell verabschiedet werden soll. Das Vorhaben hat allerdings nur noch wenig mit jenen hochtrabenden Plänen zu tun, die bis vor wenigen Jahren für das sechs Kilometer lange Strandgebiet vor den Toren der Inselhauptstadt verfolgt worden waren.

Damals hatten die Planer die Playa de Palma – nach dem Vorbild der berühmten Strände von Rio de Janeiro oder Miami – in eine “Copacabana Europas” oder ein “Mallorca Beach” verwandeln wollen. Eine Straßenbahn sollte die Playa mit der Stadt Palma verbinden, alte Wohngebäude und Hotels sollten abgerissen werden. Von Investitionen in Höhe von vier Milliarden Euro war die Rede. Das pharaonisch anmutende Projekt scheiterte jedoch, weil Anwohner gegen Abrisse protestierten und in den öffentlichen Kassen das Geld fehlte.

Das Urlaubsgebiet Playa de Palma soll langsam aber sicher sein “Ballermann”-Image verlieren. Strikte Benimmregeln für Touristen waren ein erster Schritt hierfür. Nun folgt der zweite, dem die Billig-Hotels zum Opfer fallen sollen. Stattdessen sollen Vier- und Fünf-Sterne-Hotels den Strandabschnitt aufwerten und ein anderes Zielpublikum anziehen.

In den kommenden zehn Jahren sollen in diese Umbauten 469 Millionen Euro investiert werden. Dabei stehen Neubauten genau so im Interesse der Stadt wie die Modernierung von bestehenden Hotels auf 4 und 5-Sterne-Niveau. Wer Modernisiert darf dazu noch weiter nach oben wachsen.

© Mallorca-OK

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