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Wie geht es weiter am Ballermann 2016

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Foto: © Mallorca-OK

In den vergangenen zwei Jahren konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Ballermann-Touristen auf Mallorca nicht mehr erwünscht sind: Immer neue Regeln und Verbote und eine korrupte Ortspolizei machten die Stimmung bei so mancher Party zu Nichte.

Doch wie geht es dieses Jahr eigentlich weiter an der Playa de Palma?

Korruption, Erpressung und Schutzgeld am Ballermann

Razzia am Ballermann

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Polizei geht gegen Flyerverteiler und illegale Straßenhändler am Ballermann vor Foto: © Mallorca-OK/Jürgen Brosda

2015 erschütterte der größte Polizeiskandal Spaniens die Sonneninsel. Jahrelang sollen Ordnungshüter im zwielichtigen Nachtleben Mallorcas mitgemischt haben. In einem Sumpf aus Schutzgelderpressungen, Sexorgien und auch Drogengeschäften. Allein in der Inselhauptstadt Palma sollen mindestens 25 Beamte – darunter auch hohe Polizeioffiziere – verwickelt sein. In anderen Inselgemeinden, wie etwa der britischen Vergnügungshochburg Magaluf, wird ebenfalls ermittelt. Zum Revier der in der Inselhauptstadt beschuldigten Polizisten gehörte die berühmte „Ballermann“-Tourismusmeile an der Playa de Palma, wo jeden Sommer hunderttausende Menschen urlauben. Aber auch die Ausgehviertel am großen Hafen von Palma, wo pro Jahr annähernd 500 Kreuzfahrtschiffe festmachen.

Immer noch im Gedächtnis ist den Ballermann-Fans die Geschichte um den deutschen Wirt Manfred Meisel, der vor Jahrzehnten den Grundstein für die beliebte Ballermann-Lokation Bierkönig legte. Der damalige Besitzer des „Bierkönig“ war 1997 zusammen mit seinem kleinen Sohn und einer Angestellten mit Kopfschüssen buchstäblich hingerichtet worden. Auch damals sprach man von „Mafia“ und „Machtkämpfen“ in der Szene – doch die Täter konnten bis heute nicht gefasst werden. Vieleicht kommt nun mit den Ermittlungen um die korrputen Beamten der Policìa Local der Stadt Palma de Mallorca Licht in diese dunklen Seiten der Party-Szene an der Palya de Palma.

Wenn man den verantwortlichen Politikern und Entscheidungsträgern trauen darf, dann soll sich in diesem Jahr grundlegend etwas ändern an der bekannten Partymeile an der Playa de Palma. Die beschuldigten ehemaligen Polizeibeamten sitzen zum größten Teil in Untersuchungshaft und das Personal in der Führung der Policía Local wurde komplett ausgetauscht und die Einheit umstrukturiert. Die Stadt Palma hat sogar neues Personal eingestellt.

Benimmregeln und Verbote

© Mallorca-OK/Jürgen BrosdaDie Einführung der Benimmregeln an der Playa de Palma und später dann auch im Stadtgebiet von Palma de Mallorca ging wie ein Erdbeben durch die Party-Szene. Dabei war das, was da auf einmal verboten war in den moisten Urlaubsgebieten einfacher Standart des guten Geschmacks.

Schade, oder besser peinlich ist es damals gewesen, dass man das als öffentliches Gesetz formulieren und dann umsetzen musste.

Ab Juni 2014 wurde von der zuständigen Policía Local die Einhaltung dieser Regeln genaustens überwacht und auch viele Bußgelder verhängt, wenn sich Einheimische und Touristen nicht an diese Regeln hielten.

Im ersten Jahr hat die Stadt rund 18.000 Euro eingenommen. Und das waren die Vergehen:

► 217 Bescheide gegen Hütchenspieler
► 286 Bescheide wegen Alkoholkonsum
► 688 Bescheide gegen fliegende Händler
► 574 Bescheide wegen Verkauf von Essen und Getränken am Strand
► 538 Bescheide gegen Masseurinnen
► 20 Bescheide wegen Pinkeln in der Öffentlichkeit
► 18 Bescheide wegen lauter Musikgeräte
► 99 Bescheide wegen Benutzung von Glasflaschen am Strand

Nun stellen sich die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung in Palma de Mallorca die Frage, in welchem Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen die Einnahmen durch die Bußgelder und der Einsatz der Polizisten zu einander und es warden Stimmen in der neuen Stadtverwaltung laut, die ganze Verordnung wieder einzustampfen. Ob das bis zur kommenden Saison passieren wird ist noch unklar.

Der Verbote-Katalog

Spuckverbot

Palma will saubere Straßen. Deshalb ist es künftig verboten, auf den Boden zu spucken, sowie Kaugummis oder Zigarettenkippen fallen zu lassen.

Hundebesitzer mit Pflichten

Auch wer beim Gassigehen den Hundehaufen nicht wegmacht, muss mit Ärger rechnen. Außerdem wird verstärkt darauf geachtet, dass auch im Interesse der allgemeinen Sicherheit das Leinenverbot eingehalten wird. An den Stränden haben Hunde grundsätzlich nichts zu suchen, es sei denn, der Strand ist als Hundestrand deklariert.

Wildpinkler unerwünscht

Wildpinklern wird es in Zukunft an den Kragen gehen. Wer dabei erwischt wird muss ein teures Bußgeld zahlen. Das dürfte den meisten Mallorca-Urlaubern aber aus Deutschland schon bekannt sein.

Bikini-Verbot

Mallorca möchte es nicht mehr so freizügig. Wer in Zukunft zu freizügig gekleidet durch die Stadt bummelt, muss ebenfalls mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Nackter Oberkörper beim Bummeln oder Shoppen im Bikini gilt künftig als Ordnungswidrigkeit. Das Verbot gilt ausdrücklich nicht für die Strandmeile. Aber schon dahinter fängt die Verbotszone an.

Keine Öffentliche Alkoholexzesse

Das berühmte Vorglühen wird es an der Playa de Palma nicht mehr geben. Eimmersaufen im Rudel auf der Strandpromenade gehört der Geschichte an. Auf der berüchtigten Partymeile wurde das öffentliche Rudel-Trinken schon im vergangenen Jahr verboten, jetzt ist es im kompletten öffentlichen Raum der Stadt untersagt. In Bars und Kneipen kann also weiter gezecht werden, auf offener Straße nicht.

Alkohol, Glasflaschen und Rauchen am Strand verboten

Am Strand sind künftig das Trinken von Alkohol, Glasflaschen und das Rauchen streng verboten. Hier drohen sogar Bußgelder von bis zu 1.800 Euro.

Balconing

Das ist eine Unsitte die schon in den vergangenen Jahren zahlreiche Verletzte und Todesopfer gefordert hat. Bei derartigen Mutproben springen die zumeist jungen Urlauber – häufig unter Alkoholeinfluss – von ihrem Balkon in den Pool oder zu einem Nachbarbalkon. Wer hierbei erwischt wird muss mit drastischen Strafen rechnen.

Straßen-Prostitution

Das Thema ist nicht neu auf Mallorca. Doch gerade in den Touristenhochburgen wie beispielsweise an der Playa de Palma bekommt man schon seit Jahren die Prostitution nicht in den Griff. Ein besonderes Übel dabei sind die nigerianischen Nutten, die die Freier lieber ausrauben als ihre Liebesdienste anzubieten. Deswegen haben die Behörden nun einen krassen Schnitt gemacht. Wenn man erwischt wird, muss sowohl die Prostituierte als auch der Freier Bußgeld zahlen.

Baderegeln beachten

Auch die Baderegeln und die Strände der Kommune sind ein Thema im Verbotskatalog. Jedes Jahr sterben Urlauber an den Küsten Mallorcas, weil sie die Gefahren des Mittelmeeres unterschätzen. Aus diesem Grund ergibt es sich eigentlich von selbst, den Anweisungen der Rettungsschwimmer Folge zu leisten. Wer trotz roter Flagge (Badeverbot) ins Wasser geht muss 400 Euro bezahlen.

Policia Local am Ballermann

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Bild: © Mallorca-OK

Kriminalität am Ballermann

Das größte Problem aus der Sicht der Touristen ist immer noch die Kriminaltät an der Playa de Palma. Hier müsste die Polizei noch mehr tun, um die kriminellen Elemente aus diesem Gebiet zu verbannen. Die Mittel und Möglichkeiten dafür hat sie, nur müssen die Gesetze auch consequent angewendet warden.

Nachtschwärmer sollten auf der Ferieninsel Mallorca diesen Sommer auf der Hut sein, besonders nach Mitternacht. Ab dieser Uhrzeit machen nämlich Banden von nigerianischen Prostituierten Jagd auf unvorsichtige Urlauber.

Ihr Revier ist die Playa de Arenal, in der Nähe der insbesondere bei Deutschen beliebten Vergnügungsstätten wie der „Ballermann“ oder das „Scharfe Eck“. Unter dem Vorwand, sexuelle Dienste anbieten zu wollen, nähern sie sich ihren meist betrunkenen Opfern und tasten sie ab. Ziel der Spielereien, die die ahnungslosen Männer als Anmache interpretieren, ist der Geldbeutel.

Aus diesem Grund empfielt es sich Nachts grundsätzlich nicht allein nach Hause zu gehen oder wenn doch sollte man auf jeden Fall ein Taxi nehmen. Die Polizei ist in den vergangenen Jahren schon verstärkt gegen dieses Problem vorgegangen, doch viel bewirkt hat das bisher nicht.

Auch von Hüttchenspielern und den sogenannten “Nelkenfrauen” sollte man sich besser fernhalten.

© Mallorca-OK

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