Start News Lokales Was brachten die Verbote am Ballermann bis jetzt?

Was brachten die Verbote am Ballermann bis jetzt?

3256
0
TEILEN
Bild: © Mallorca-OK/Jürgen Brosda

Vor drei Monaten wurde der sogenannte „Normenkatalog für zivilisiertes Zusammenleben“ an der Playa de Palma eingeführt, seit Anfang September gilt er für ganz Palma.

Das Regelwerk umfasst unter anderem Kleiderverordnungen sowie Vorschriften gegen Trinkgelage und beinhaltet Regeln für Straßenverkäufer und Kleindarsteller. Jetzt hat die Stadt Palma bekannt gegeben, dass sie seit der Einführung rund 18.000 Euro an Bußgeldern eingenommen hat. So gab es seit Juni mehr als 1000 Bescheide wegen illegalem Straßenhandel, mehr als 500 Strand-Masseurinnen wurden kontrolliert und die Polizei hat rund 300 Fälle von übermäßigem Alkoholkonsum dokumentiert.

Palma de Mallorcas Tourismusbeauftragter Álvaro Gijón hat erklärt, dass die neuen Regeln im Großen und Ganzen gut aufgenommen wurden, zum Beispiel gehört das berüchtigte „Eimersaufen“ am Strand mittlerweile fast der Vergangenheit an.

Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. Es gibt Tage, da sieht man so gut wie gar keine Polizei am Strand und dann wird auch nicht gegen die Vergehen des Verbote-Katalogs vorgegangen. Auch die illegalen Straßenhändler sind an solchen Tagen am Ballermann zahlreich vertreten. An anderen Tagen geht die Policía Local mit absoluter Strenge gegen Verstöße an der Playa de Palma vor. Nur keiner weiß wann die Polizei kassiert und wann nicht. In den letzten Tagen war immer wieder von strengen Kontrollen die Rede. Wo hört der Spaß auf? Über diese Frage wird am Ballermann, der bekanntesten Feiermeile für deutsche Partyurlauber, in diesem Sommer heftig gestritten. Klar ist, es hat sich durch das Einschreiten von Politik und Polizei schon einiges geändert. Es ist ruhiger und sauberer geworden. Und viele Urlauber finden das inzwischen gut.

In Bezug auf das Regelwerk gibt es aber nicht nur positive, sondern auch negative Kritik: Der Dachverband der Nachbarschaftsvereine in Palma de Mallorca hat erst vor wenigen Tagen eine Verwaltungsklage angekündigt, weil die Mitglieder den Normenkatalog für verfassungswidrig halten.

Trotzdem ist die Stadt Palma auf das Ergebnis seit Einführung des Verbote-Katalogs stolz und wird auch in Zukunft weiter daran festhalten. Klagen von Geschäftsleuten und einer Bürgerinitiative sieht man gelassen entgegen.

Die Bilanz im einzelnen:
– 217 Bescheide gegen Hütchenspieler
– 286 Bescheide wegen Alkoholkonsum
– 688 Bescheide gegen fliegende Händler
– 574 Bescheide wegen Verkauf von Essen und Getränken am Strand
– 538 Bescheide gegen Masseurinnen
– 20 Bescheide wegen Pinkeln in der Öffentlichkeit
– 18 Bescheide wegen lauter Musikgeräte
– 99 Bescheide wegen Benutzung von Glasflaschen am Strand

© Mallorca-OK

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.