Die deutsche Fluggesellschaft TUIFLY muss nun zahlen. Das hat ein Gericht in Hannover entschieden. Die Airline hatte im Auftrag der Air Berlin zahlreiche Verbindungen übernommen. Im Herbst des letzten Jahres mussten wegen eines verdeckten Streiks, die Mitarbeiter hatten sich einfach krankgemeldet, zahlreiche Flüge über Tage ausfallen oder waren verspätet. Auch viele Mallorca-Flüge waren betroffen.
Gestern ist nun das erste Urteil in dieser Sache gesprochen worden. Ein Rentnerehepaar aus Bergisch Gladbach hat demnach Anspruch auf 800 Euro Entschädigung, weil es fast vier Stunden später als geplant auf Kos landete. Eine fünfköpfige Familie aus Celle bekommt statt der geforderten 4.000 Euro von TUIFLY nun 2.000 Euro, weil ihre Reise ganz abgesagt worden war.
Das Ganze ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn nach Aussagen von Experten werden noch mindestens 1.000 ähnliche Gerichtsverfahren gegen die TUIFLY erwartet. Die Fluggesellschaft will die Urlauber nicht auf Basis der EU-Fluggastrechteverordnung entschädigen, weil es die massenhaften Krankmeldungen von Crews im Herbst als wilden Streik und damit höhere Gewalt wertete. Das Gericht hat in den beiden Fällen anders entschieden.