Schon in seiner Antrittsrede hat Spaniens neuer König Felipe VI gezeigt, dass er neue Wege gehen will und das Volk hinter sich vereinen will. Das ist auch dringend notwendig, denn Katalonien will sich im November von Spanien abspalten.
Derzeit schickt die Regionalregierung Briefe an Katalanen, mit der Bitte, sich bei einer Behörde zu melden und die eigene Identität nachzuweisen. Sie will ein Wählerverzeichnis erstellen und mit Hilfe aus Madrid ist derzeit nicht zu rechnen. Der neue König Felipe könnte nun in dem Konflikt der Katalanen mit der Zentralregierung vermitteln.
Die Bestrebungen zur Unabhängigkeit Kataloniens gibt es schon länger, doch mit dem Bürgerbegehren will man Fakten schaffen und man bedient sich sogar eines makaberen Vollbilds: Der Abspaltung der Krim von der Ukraine.
Dabei geht es eigentlich nicht um nationalen Stolz, sondern ums Geld. Katalonien ist eines der wirtschaftlich stärksten Gebiete Spaniens und zahlt Milliarden in den Ausgleichtopf nach Madrid ein, um schwächere Regionen zu unterstützen. Experten gehen davon aus, dass man sich für Verhandlungen mit Madrid durch die Drohungen eine bessere Position verschaffen will. Historisch bedingt müssen das Baskenland und die Region Navarra keine Steuern an Madrid abführen und auch nichts in den Finanzausgleich zwischen ärmeren und reicheren Provinzen einzahlen. Das könnte das Ziel von Katalonien sein.
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