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Mallorca kämpft gegen die gefährlichen Tigermücke

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Tigermücken
Die Tigermücke hat sich inzwischen weit auf Mallorca ausgebreitet und kann gefährliche Krankheiten übertragen

Schon seit Jahren ist die Tigermücke auf Mallorca zu Hause. Im Sommer 2012 wurde das Insekt zum ersten Mal in Bunyola und Esporles im Westen Mallorcas entdeckt. 2013 machten Wissenschaftler dann auch eine stabile Population der Tigermücke in den Gemeinden Calvià und Marratxí ausfindig und in diesem Jahr hat sich die Mücken-Art auch in den Gemeinden Andratx und Llucmajor ausgebreitet. Auch in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca sind die gefährlichen Insekten verbreitet.

Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat mit der Bekämpfung der Tigermücke begonnen. Mit Giftködern in den Gullys der nördlichen Stadtbezirke soll dem stechwütigen Ungeziefer der Garaus gemacht werden. Gleichzeitig bitten die Verantwortlichen die Bürger um Mithilfe und haben entsprechende Verhaltenstipps bekannt gegeben.

Insbesondere wird darum gebeten, Regenrückstände nach spätestens einem Tag aus Blumentöpfen abzugießen. Damit kann man verhindern, dass die Tigermücken dort in den nächsten Wochen ihre Eier ablegen. Ein Einsatz von Drohnen oder gar Sprühflugzeugen sei derzeit allerdings nicht geplant, heißt es von der Stadtverwaltung.

Die Behörden reagieren mit ihrer Aktion auf Anwohnerbeschwerden aus dem Stadtteil Gènova. Aber auch in anderen Teilen von Palmas Westen und Norden war die Präsenz der Tigermücke in den vergangenen Monaten spürbar. Mittlerweile wurden bereits mehr als 270 Fallen in mehreren Gemeinden auf Mallorca aufgestellt, um die Verbreitung der Tigermücke einzudämmen.

Aber was macht sie so gefährlich?

Im Gegensatz zu vielen anderen Stechmückenarten ist die Tigermücke tagaktiv. Sie ist sehr aggressiv und ihr Stich ist außerordentlich schmerzhaft. Aber das ist nicht das größte Problem. Weil sie sich meist hellwache Opfer sucht, wird sie sehr oft entdeckt und verjagt. So kommt es, dass eine Blutmahlzeit oft nicht für die Produktion der Eier ausreicht. Sie sticht daher mehrere Menschen oder auch Tiere. Das macht sie zu einem besonders gefährlichen und effizienten Krankheitsüberträger.

Sicher ist, dass die Tigermücke das West-Nil-Virus, das Gelbfiebervirus, die Erreger des Dengue-Fiebers und des Chikungunya-Fiebers übertragen kann. Tigermücken waren bei der Chikungunya-Epidemie von 2005/2006 auf der französischen Insel La Réunion die Überträger des Virus. Bis September 2006 wurden dabei Schätzungen zufolge 266.000 Menschen infiziert, 248 Todesfälle waren zu beklagen .Auch bei dem einzigen Chikungunya-Ausbruch in Europa, in Italien im Sommer 2007 war die Asiatische Tigermücke der Überträger. Damals haben sich 200 Menschen infiziert.

Auf Mallorca könnte sie sich besonders im Juni und Juli explosionsartig ausbreiten und dann wieder von September bis Oktober. Nur im August dürfen Touristen und Einheimische ihre Ruhe vor den lästigen Plagegeistern haben. Dann ist es auf Mallorca zu heiß.

© Mallorca-OK

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