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Die Insel Mallorca

Foto: (c) Thomas Abraham
Foto: (c) Thomas Abraham

Mallorca ist die größere Insel der Balearen und gehört zu Spanien. Sie befindet sich im westlichen Mittelmeer, etwa 170 Kilometer vom spanischen Festland bei Barcelona entfernt.

Mallorca bildet zusammen mit den anderen Inseln der Balearen (Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera) die autonome Region der Balearen. Das ist eine autonome Gemeinschaft innerhalb des spanischen Staates. Auf Mallorca befindet sich die Hauptstadt der Balearischen Inseln, Palma de Mallorca. Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch. Außerdem ist Mallorca auch die größte zu Spanien gehörende Insel.

Geografie

Mallorca gehört zu den schönsten Mittelmeerinsel. Sie liegt östlich des spanischen Festlands zwischen 39°15′40″ und 39°57′40″ nördlicher Breite und 2°19′38″ und 3°28′42″ östlicher Länge. Die maximale Ost-West-Ausdehnung beträgt 98 Kilometern und die Nord-Süd-Ausdehnung beläuft sich auf 78 Kilometern. Sie ist 3.603,7155 km², inklusive kleinerer vorgelagerter Inseln 3.622,5448 km² groß. Mallorca verfügt dabei über eine Küstenlinie von über 550 Kilometern Länge.


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Geschichte

Die Balearen können auf eine sehr lange Geschicht zurück blicken. Schon in der Jungsteinzeit war die Insel Mallorca besiedelt. Man geht heute davon aus, dass Völker aus dem Raum des heutigen Frankreichs und Katalonien in den Höhlen der Inseln lebten.

Arabische Kämpfer kamen zum ersten Mal im Jahre 707 nach Mallorca, konnten sich allerdings nicht festsetzen. Nach weitgehender Freiheit von Byzanz ab Mitte des 8. Jahrhunderts übte das Frankenreich von 754 bis 798 eine Art Schutzherrschaft über die balearischen Inseln aus. Noch 799 verteidigten fränkische Truppen die Inseln vor arabischen Überfällen. Im Jahre 813 schützte der Graf von Apulien, Gefolgsmann König Bernhards von Italien, die Balearen vor einem weiteren Beutezug der muslimischen Araber, wobei er 500 christliche Geiseln aus deren Gewalt befreite. Danach bestand ein Nichtangriffspakt zwischen Muslimen und den Inselbewohnern der Balearen, den diese jedoch nicht einhielten. Nach Angriffen auf muslimische Schiffe, bei denen die Mallorquiner reiche Beute machten, schickte 848 der Emir von Córdoba, Abd ar-Rahman II., eine Strafexpedition auf die Balearen. Nach hohen Verlusten auf Seiten der Insulaner waren diese bereit, gegen Erhalt ihrer Freiheit den Nichtangriffspakt einzuhalten und dem Emir einen geforderten Tribut zu zahlen.

Im Jahre 859 wurden die Balearen von einer Flotte der Wikinger angelaufen und geplündert, die Raubzüge entlang der iberischen Atlantik- und Mittelmeerküste durchführten. Nach mehr als 50 Jahren Waffenstillstand wurden die Balearischen Inseln dann doch dem muslimischen Machtbereich eingegliedert.

Im Jahre 1229 dringt Jaume I. von Aragón und Katalonien in Medina Mayurka ein und erledigte die Militärmacht der Mauren, die entweder fliehen oder sich mit den neuen Herren arrangieren mussten.Jaume gründet das Königreich Mallorca und kurze Zeit später wird mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die nach dem ausdrücklichen Willen des Königs der Jungfrau Maria geweiht ist.Dieser Tag der Befreiung ist auf Mallorca ein Nationalfeiertag.

Erst mit der Neueinführung des Parlamentarismus in Spanien sind die Balearen seit 1983 wieder ein autonomes Gebiet, als das Autonomiestatut unterzeichnet wurde. Die Inseln bekamen eine autonome Regierung, und jede Insel einen eigenen administrativen Rat. War es den Mallorquiner unter Franco untersagt, sich in ihrer eigenen Sprache zu verständigen, so wurde das Mallorquin von nun an zur offiziellen Sprache. Amtssprache ist aber nach wie vor Spanisch.

Wirtschaft

Die Mallorquiner erwirtschaften eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen Spaniens. Haupteinkommensquelle ist mit 75 Prozent der Dienstleistungsbereich Tourismus gefolgt von der Bauindustrie mit rund 10 Prozent. Fast drei Viertel der Insel sind landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Landwirtschaft stellt 11 Prozent der Arbeitsplätze der Insel, trägt aber nur 2,5 Prozent zum Bruttonationaleinkommen bei.

Foto: (c) Mallorca-OK
Foto: (c) Mallorca-OK

Der Tourismus ist der wichtigste Faktor der balearischen wie auch der mallorquinischen Wirtschaft. Die Inseln sind das zweitwichtigste Tourismusgebiet Spaniens nach Katalonien.

Klima

Mallorca besitzt ein gemäßigtes subtropisches Klima mit durchschnittlich 7,9 Sonnenstunden am Tag und durchschnittlichen Niederschlagsmengen (1400 Millimeter im Norden, 400 Millimeter im Süden).

Die kurzen Winter sind bedingt durch die Insellage mild und feucht. In seltenen Fällen kann es allerdings auch zu Schneefällen, vornehmlich in den Bergen, kommen. In den Sommermonaten hingegen regnet es kaum. Die Temperaturen im Inselinneren können dann bis über 40 °C steigen.

Quelle: spansicher Wetterdienst AEMET
Quelle: spansicher Wetterdienst AEMET

Ab Ende August sind kurze starke Regenfälle begleitet durch Sturm und Gewitter möglich, wodurch der Oktober statistisch der niederschlagsreichste Monat des Jahres ist. Das kann bis zu örtlichen Überschwemmungen führen, wenn die Torrents die Wassermengen nicht mehr aufnehmen und ins Meer ableiten können.

Ende Dezember bis in den Januar sind windstille, milde Wetterlagen, die sogenannten calmes, häufig. Die kleinen Sommer führen schon im Januar zur Mandelblüte, was der Insel im Gegensatz zur ausgetrockneten Landschaft im Sommer ein völlig anderes Aussehen gibt.